Doctor Who Monster Edition 1: Gefangener der Daleks, Trevor Baxendale (Buch)

Doctor Who Monster Edition 1
Gefangener der Daleks
Trevor Baxendale
(Doctor Who – Prisoner of the Daleks, 2009)
Übersetzung: Bernd Sambale
Cross Cult, 2020, Taschenbuch, 248 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 978-3-96658-016-8 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Nachdem die Romane zu den aktuellen Doktoren nicht ganz so erfolgreich waren, versucht es Cross Cult mit einer Reihe von Einzelromanen, die schon vor einigen Jahren im Original erschienen sind. Die Monster Edition startet mit „Gefangener der Daleks“ und macht so allein vom Titel her keinen Hehl, um was es sich dreht.


Irgendwann in der fernen Zukunft breiten sich die Daleks unaufhaltsam in der Galaxis aus. Auch die Menschheit versucht sie aufzuhalten, so dass es in den Randgebieten immer wieder zu Kämpfen kommt und Kopfgeldjäger versuchen ihr Geld mit dem Töten der Feinde zu machen.

Eine dieser Gruppen stöbert auf einem verlassenen und verwüsteten Planeten einen Mann auf, der absolut nicht in diese Zeit zu passen scheint. Doch der Doktor weiß mehr als sie ahnen. Er hält sie nicht davon ab einen gefangenen Dalek zu töten und zu foltern, so dass die Vergeltung auf den Fuß folgt. Denn schon bald wird ihr Schiff auf einer anderen Welt aufgebracht und sie landen dort, wo ihr Ende besiegelt zu sein scheint.

Auch der Doktor kann der Gefangenschaft nicht entgehen - und muss sich schon bald einer noch größeren Herausforderung stellen, als ihm lieb ist. Denn er wird mit einem Dalek konfrontiert, der mehr ist als der übliche gehorsame und im Kollektiv funktionierende Mutant.


Wie könnte man eine Reihe wie diese besser starten, als mit den Monstern, die wie keine anderen für „Doctor Who“ stehen. Die Daleks sind in allen Staffeln der neuen Serie gerne gesehene Gegenspieler und werden doch immer von dem Letzten der Timelords geschlagen, der es jedes Mal schafft, sich im letzten Moment herauszuwinden.

Der Autor kehrt in die Ära des zehnten Doktors zurück, der die beliebteste Inkarnation der letzten Jahre ist und sorgt dafür, dass er wie immer erst einmal übel in die Falle gerät, um dann genug zu tun zu bekommen, wenn es darum geht zu fliehen.

Die anderen auftretenden Figuren sind eher Beiwerk; die Heldengruppe, die dazu dienen darf, nach und nach die Grausamkeit der Daleks herauszuarbeiten, das Kanonenfutter, das in einer angemessenen Stückzahl geopfert werden darf. Außerdem bieten sie sich wie immer als ein wunderbares Druckmittel gegenüber dem Doktor an, um so die Spannung anzuheben und ihn zur Mitarbeit zu zwingen - etwas was er sonst nicht tun würde.

Dabei arbeitet der Autor aber auch gut die verschiedenen Seiten des Timelords heraus: Auch er reagiert nicht immer so menschenfreundlich und edel, wie man es gerne sehen würde. Allerdings wird er auch wie so oft nicht sonderlich charakterisiert - der Autor bewahrt bewusst Distanz zu dieser Geschichte.

Das macht die anderen Figuren etwas lebendiger, allerdings erhalten sie auch nicht gerade so sehr viel Profil. Gerade genug, damit die Handlung am Laufen gehalten wird.

Die Geschichte selbst ist solide gestrickt, allerdings auch recht durchschaubar und dadurch nur mäßig spannend. Aber wenn man eine leichte Lektüre mit kleinen Twists und der Atmosphäre der Fernsehserie mag, dann liegt man richtig.

„Gefangener der Daleks“ ist ein würdiger Auftakt der „Doctor Who Monster Edition“ und bietet für Fans des Timelords genügend Ambiente. Allerdings krankt der Roman wie so viele andere zu der britischen Kult-Serie an einer sehr einfach gestrickten Handlung und flachen Figuren, die ihn leider nicht sehr über den Durchschnitt heben, sieht man einmal von ein paar netten kleinen Anspielungen ab.