Wonder Woman 11: Das Schlachtfeld der Liebe (Comic)

Wonder Woman 11
Das Schlachtfeld der Liebe
(Wonder Woman 69-75)
Autoren: G. Willow Wilson, Steve Orlando
Zeichnungen: Xermanico, Jesus Merino Tom Derenick u.a.
Übersetzung: Ralph Kruhm
Panini, 2020, Paperback mit Klappenbroschur, 184 Seiten, 20,00 EUR, ISBN 978-3-7416-1813-0

Rezension von Christel Scheja

Noch immer ist Wonder Woman auf ihrer ganz persönlichen Quest, nachdem der sterbende Ares ihr anvertraut hat, dass ihre Amazonenschwestern und ihre Mutter in großer Gefahr sind. Deshalb ist sie auch schon eine ganze Weile auf der Suche nach ihnen – beziehungsweise nach einem Weg zu ihnen.

Ihr angeschlossen hat sich die Kellnerin Maggie, die der magischen Welt gar nicht so abweisend gegenüber steht wie so viele andere Menschen. Denn sie scheint selbst Magie in sich zu tragen und auserwählt worden zu sein. Und auch Aphrodite schließt sich ihr kurzerhand an, scheint es doch ohne göttliche Hilfe nicht mehr zu gehen.

Ein Schlüssel um den richtigen Weg zu finden, scheint das Schwert der Antiope zu sein. Ausgerechnet Maggie spürt dessen Anwesenheit in einem kleinen lauschigen Ort namens Summergrove, das allerdings durch besondere Einflüsse zu einem Schlachtfeld der Liebe geworden ist. Und es ist natürlich Aphrodite, die ahnt, wer dafür verantwortlich ist.


Das ist nur der Anfang eines Abenteuers, das Wonder Woman und ihre Begleiter in eine andere Dimension und noch weiter hinaus führen wird. Dabei muss sich die Amazonenprinzessin vielen Wahrheiten stellen und zugleich auch mit alten Feinden anlegen. Es bleibt natürlich nicht aus, dass sie dabei gelegentlich auch Kompromisse schließen muss, denn selbst sie lernt, dass Liebe und Hass manchmal nicht so weit auseinander liegen und es manchmal gar nicht anders geht.

Immerhin wagt die Serie diesmal auch ein wenig mehr, als die üblichen Stereotypen herunter zu beten. Frauen sind sehr stark in der Geschichte und es gibt auch einen Charakter, der alle Geschlechter vereint und beides sein kann - vielleicht nicht ganz Transgender, aber durchaus in der Mythologie der Griechen verhaftet.

Gemeinsam tauchen die Helden ein in eine Welt, in der die Abenteuer sehr fantasylastig sind und nicht mehr viel mit dem üblichen Superhelden-Getümmel zu tun haben. Wonder Woman kann sich als Amazone voll ausleben, die anderen Figuren erhalten nach und nach mehr Profil, auch eine, die zunächst als Gegenspieler anfängt.

Heraus kommt eine runde und halbwegs in sich geschlossene Geschichte, die nur ein paar Erklärungen am Anfang benötigt und ungewöhnlich detailreich gezeichnet ist. Wie immer werden die Konflikte bei der Amazonenprinzessin öfters durch Worte gelöst als bei den anderen männlichen Superhelden, was sich in vielen ruhigeren Szenen manifestiert.

„Wonder Woman“ 11, „Das Schlachtfeld der Liebe“, führt die Amazonenprinzessin weiter auf die Suche nach ihrem Volk. Diesmal tritt der Superhelden-Aspekt stark zurück und gibt der fantasylastigen Handlung und dem mythischen Hintergrund der Heldin mehr Raum, was sehr zu gefallen weiß.