Sotsugyosei 2: Verliebt in meinen Mitschüler - Frühling (Comic)

Asumiko Nakamura
Sotsugyosei 2
Verliebt in meinen Mitschüler - Frühling
Übersetzung: Verena Maser
Cross Cult, 2020, Paperback, 200 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-289-9

Rezension von Christel Scheja

Es scheint, als wollte die Künstlerin mit „Verliebt in meinen Mitschüler“ anhand der Jahreszeiten erzählen, wie sich eine Liebe zwischen zwei jungen Männern weiter entwickelt. Im Winter jedenfalls haben sich Hikaru und Rihito gefunden und sind zu einem Paar geworden, aber nun im „Frühling“ wird ihre Liebe auf eine erste Probe gestellt.

 

Eigentlich ist es erstaunlich, dass Hikaru, der verträumte junge Mann, der sich im Leben eher ziellos treiben lässt, und Rihito, der zielstrebige und entschlossene Klassenbeste, zusammen gefunden haben. Aber sie scheinen dem jeweils anderen genau das zu geben, was dieser braucht und deshalb funktioniert es auch so gut. Allerdings stehen im Frühling auch die Aufnahmeprüfungen zu den Unis an. Für die beiden Jungen kommen schwere Zeiten, denn sie müssen sich nun für einen Lebensweg entscheiden. Während der für Rihito klar ist und dieser hart dafür arbeitet sein Ziel zu erreichen, sieht es für Hikaru ganz anders aus - und das führt zu Spannungen.


Es ist interessant, dass in Asumiko Nakamuras Geschichte nicht unbedingt die Leidenschaft im Mittelpunkt steht, sondern die emotionale Seite der Beziehung. Ja, man sieht, dass die beiden jungen Männer ein Paar sind und sie haben auch Sex miteinander - aber dieser ist anders als man es aus anderen Geschichten gewohnt ist, scheint die Künstlerin doch auch hier entsprechend recherchiert zu haben, um das Beisammensein möglichst realistisch zu beschreiben.

Dazu kommen andere Sorgen, denn die kommenden Monate sind entscheidend, stellen sie doch die Weichen für das Leben der Beiden. Und hier zeigt sich, dass das Schwierigkeiten sind, die sich durchaus auf die Beziehung auswirken können. Denn immerhin zeigt Rihito nicht immer Verständnis für die Lockerheit seines Partners, der einfach erst einmal alles auf sich zukommen lässt. Und der andere fühlt sich in einem System gefangen, in dem er sich nicht besonders wohl fühlt.

Daher gibt es immer wieder Spannungen, die auch den Leser neugierig machen, ob und wie sie das wieder in den Griff bekommen oder ob ihre Beziehung dadurch gar einen Riss bekommt. Alles in allem bleibt die Geschichte aber wieder sehr ruhig und gemächlich. Der Humor bleibt auf einem realistischen Niveau.

„Verliebt in meinen Mitschüler - Frühling“ setzt weiterhin auf eine glaubwürdige Geschichte, die sich wirklich so ereignen könnte und realistisch gezeichneten Figuren mit nachvollziehbaren Problemen. Die Handlung wird mit feinem Strich und sanftem Humor in Szene gesetzt, schreitet aber entsprechend gemächlich voran, so dass man schon ein Faible für Geschichten haben muss in denen Gedanken und Gefühle im Mittelpunkt stehen.