Simon Stålenhag: Tales from the Loop (Buch)

Simon Stålenhag
Tales from the Loop
(Ur Varselklotet, 2015)
Übersetzung: Stefan Pluschkat
Tor, 2020, Hardcover, 128 Seiten. 34,00 EUR, ISBN 978-3-596-70483-5

Rezension von Gunther Barnewald

Nach „The Electric State“ erscheint hier der zweite Bildband des schwedischen Illustrators und Autors Simon Ståhlenhag. Erneut als „Ein illustrierter Roman“ beworben, dürften alle Leser Phantastischer Literatur von den diesmal sehr kargen, episodenartigen Texten enttäuscht sein, die insgesamt nur die Länge einer Kurzgeschichte haben.

 

Leider erzählen sie diesmal aber nicht wirklich eine Geschichte, sondern geben nur flüchtige Eindrücke einer Kindheit in einer Alternativwelt wider, in der Magnetschwebefahrzeuge während des Zweiten Weltkriegs von einem sowjetischen Forscher erfunden wurden, in der gewaltige Teilchenbeschleuniger aus Versehen Saurier in die Gegenwart versetzen können und Maschinen gebaut werden, die an „Star Wars“-Filme erinnern.


Aus diesem bunten Sammelsurium von Unmöglichkeiten berichtet ein junger Mann von seiner Kindheit in der Nähe einer künstlich aufgeschütteten schwedischen Insel, ohne dass hier aber wirklich ein Spannungsbogen oder eine kongruente Handlung entsteht.

Eine absolute Wucht sind dagegen wieder die tollen Illustrationen des Autors und Malers. Wer schon vom Vorgänger begeistert war, der kann auch hier in wunderbar verrückten Bildern schwelgen, die sicherlich den hohen Anschaffungspreis wert sind. Schade nur, dass diesmal für den begeisterten Leser (fast) nichts abfällt und einzig und allein die Anhänger von Stålenhags Gemälden hier voll auf ihre Kosten kommen.

Wer dies vorher weiß, ist dann vielleicht weniger enttäuscht!