The Walking Dead 18: Grenzen (Comic)

Robert Kirkman
The Walking Dead 18
Grenzen
(The Walking Dead, Vol. 18: What comes after, 2012/2013)
Übersetzung: Mark Oliver Frisch
Titelbild und Zeichnungen: Charlie Adlard
Cross Cult, 2020, Paperback, 144 Seiten, 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Leider sind Rick und seine Gefährten in Alexandria nicht so sicher, wie sie sich erhofft haben, denn durch einen Fremden werden die von einem gewissen Negan angeführten „Erlöser“ auf sie aufmerksam. Und der hat nichts Besseres zu tun, als mit seinen Männern in die Stadt zu kommen und die Vorräte zu plündern. Rick will durch einen Kampf nicht noch mehr Leute verlieren und knickt ein, er gibt Negan, was dieser von ihm haben will und auch noch in anderen Dingen klein bei.

Dadurch verliert er Ansehen bei vielen seiner Freunde. Das sorgt dafür, dass die Gemeinschaft zu bröckeln beginnt, weil immer mehr ihre eigenen Pläne haben. Selbst Carl bricht mit seinem Vater und schleicht sich in die Lastwagen der „Erlöser“ ein, bringt sich damit in Teufels Küche. Denn er will Rache an den Plünderern nehmen.


Rick muss feststellen, dass es gar nicht so einfach ist zu taktieren und klein bei zu geben, auch wenn es bei der Übermacht das Beste ist. Tatsächlich verliert er die Achtung vieler seiner Freunde und Unmut macht sich breit, zu allem Überfluss ist dann auch noch Carl verschwunden.

Der ist das Mittel zum Zweck, dem Leser zu zeigen, was Negan eigentlich treibt und wie der seine Leute im Griff hat. Denn anders als Rick setzt er auf Gewalt und Einschüchterung, strenge Regeln und drakonische Strafen. Und zum Ende hin kommt noch eine dritte Gruppe ins Spiel, die vermutlich dafür sorgen wird, dass die Situation in Alexandria noch mehr destabilisiert wird.

Wie immer stehen also die Menschen im Mittelpunkt, die die Zombie-Apokalypse bis jetzt überlebt haben und sehen müssen, wie sie weiter zurechtkommen. Die verschiedenen Arten mit allem umzugehen, sorgen wie immer für Reibungen und Überraschung, die die Spannung im Comic bewusst aufrechterhalten. Es macht also durchaus Spaß, alles weiter zu verfolgen und zu sehen, wo die Macher die Leser noch hinführen werden.

„Grenzen“ spinnt die Geschichte von „The Walking Dead“ in Bezug auf Negan weiter und konfrontiert Rick mit vielen Krisen, an denen dieser zwar fast verzweifelt, der Leser aber auch miterleben kann, wie er ganz menschlich daran wächst.