Rebirth 25 (Comic)

Lee Kang-Woo
Rebirth 25
Aus dem Koreanischen von Udo Lee
Panini, 2010, Taschenbuch, 188 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-86607-761-4

Irene Salzmann

Der Koreaner Lee Kang-Woo begann seine bislang einzige (?) Serie „Rebirth“ 1998. Wenige Jahre später erschien sie auch in Deutschland bei Panini. Da der Vorlauf schnell aufgebraucht war, sind die Abstände zwischen den einzelnen Bänden auf Monate angewachsen, und selbst die treuen Leser erinnern sich bloß noch vage, was zuletzt passierte und zur aktuellen Situation führte. Nun liegt das vorletzte Tankobon vor – und die Sammler dürfen vorsichtig aufatmen, denn Band 26 ist nicht mehr allzu fern.

Nach vielen harten Prüfungen ist Deshwitat ein mächtiger Vampirlord geworden und verfügt über die Kraft, seinen Gegenspieler Kalutika herausfordern zu können. Aber die Zeit läuft Deshwitat und seinen Freunden davon: Der Feind hat bereits begonnen, die Erde zu zerstören. Die Zivilisation liegt in Trümmern, und fast alle Menschen sind tot. Der letzte Vernichtungsschlag steht unmittelbar bevor. Doch ein anderer Gegner muss noch besiegt werden, nämlich die zornige Lilith, die sich in einen Rachdämon verwandelt hat, nachdem Deshwitat ihren gemeinsamen Sohn Grey niederstreckte. Zwischen den vormals Liebenden entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod, der mit einer Tragödie endet. Noch während die Kameraden den Verlust betrauern, offenbart sich ein heimlicher Beobachter, der ihnen einen Blick in die Zukunft erlaubt und sie bittet, das drohende Ende aufzuhalten. Es ist die letzte Chance für die Erde, und nur wenn die Dunkelheit über das Licht siegt, gibt es Hoffnung …

„Rebirth“ 25 knüpft nahtlos an den vorherigen Band an und präsentiert die Vorstufe des eigentlichen Showdown, den Entscheidungskampf zwischen Deshwitat und Lilith – Action und Tragödie. Der zweite Teil des Tankobons ist ruhiger und liefert einige Erklärungen, die manche zurückliegende Entwicklungen jetzt erst verständlich machen, wenngleich diese Wende doch ein wenig konstruiert erscheint. Zeitreisen, Paradoxa und eine andere Version des Gegners wirken einfach zu simpel nach all dem bisher Gewesenen. Man hat das Gefühl, der Künstler würde selbst endlich gern die Serie abschließen und sich etwas Neuem zuwenden. Der Manhwa endet nicht gerade mit einem Cliffhanger, aber mit vielen Andeutungen, die es erlauben zu spekulieren. Alles ist möglich, und erst das Schlusskapitel wird verraten, ob es einen Gewinner gibt, ob überhaupt jemand von den Akteuren am Leben bleibt und ob das, was von der Menschheit noch übrig ist, gerettet wird. Die Story ist spannend und dramatisch; auf die gelegentlichen humorigen Einlagen, die in früheren Bänden zugelassen wurden, hat man verzichtet. Die Zeichnungen sind ansprechend und dynamisch und setzten die Geschehnisse gelungen um.

Natürlich wird jemand, der die Vorgeschichte nicht kennt, mit „Rebirth“ 25 wenig anfangen können, aber die treuen Leser freut es, dass sie bald die komplette Serie im Regal stehen haben – und bestimmt wird der eine oder andere dies zum Anlass nehmen, die Reihe erneut als Lektüre zur Hand zu nehmen: Wie hatte die Geschichte angefangen, wie wurden Deshwitat und Kalutika zu Feinden, was ist alles passiert in der Zeit bis zum großen Showdown?