Star Trek Discovery 4: Der Enterprise-Krieg, John Jackson Miller (Buch)

Star Trek Discovery 4
Der Enterprise-Krieg
John Jackson Miller
(Star Trek - Discovery: The Enterprise War, 2019)
Übersetzung. Helga Parmiter
Cross Cult, 2020, Taschenbuch, 500 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-95981-865-0 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Wie in allen Romanen zu laufenden Fernsehserien nutzen auch die Bücher der „Star Trek Discovery“-Reihe die Gelegenheit, Geschichten um einzelne Figuren zu erzählen und ihnen damit mehr Leben zu geben, oder Lücken zu füllen. Bei „Der Enterprise-Krieg“ ist letzteres der Fall. Erzählt wird, was die Crew unter Captain Christopher Pike vor ihrem Eintritt in die Serie getrieben hat.

 

Eigentlich wollte Captain Christopher Pike seine Mission abschließen und nach Hause zurückkehren, aber das Oberkommando lehnt es ab, dass er zurückkommt, verbietet ihm regelrecht, in den Krieg zwischen der Föderation und dem Klingonischen Reich einzutreten. Das wurmt die Besatzung, aber sie fügt sich den Anweisungen und sieht sich weiter im Pergamon-Nebel um, den sie als letztes erforscht hat.

Doch auch da können sie nicht in Ruhe arbeiten. Erst wird man von einer seltsamen Streitmacht angegriffen, die wie Piraten aussehen, dann werden Besatzungsmitglieder von einer Welt entführt, die genauer untersucht werden soll. Es scheint, als hätte man sie ermordet, denn es gibt keine Lebenszeichen.

Unter ihnen ist auch Spock. Der setzt in seiner Gefangenschaft alles daran, um mehr über den Konflikt zu erfahren, in dem er und seine Kameraden verheizt werden sollen und macht dabei Erfahrungen, die ihn für immer verändern.


Wie schon eingangs erwähnt, füllt die Geschichte eine Lücke. Als Leser erfährt man mehr über die Mission, die die „Enterprise“ durchführt, während sie außerhalb des Föderationsraums verharren muss, und warum die Crew nicht zurückkehren soll. Dazu kommt ein „Star Trek“-typisches Abenteuer, denn wieder einmal wird ein Schiff der Sternenflotte in einen Konflikt zwischen einheimischen Völkern verwickelt und muss mehr über die Hintergründe herausfinden, um dem Dilemma zu entkommen. Diesmal fordert das allerdings vielen Crew-Mitgliedern etwas ab, vor allem denen, die in der Serie bisher eher im Hintergrund standen.

Spock ist einer der Handlungsträger und man erfährt mehr über seinen Charakter, bevor er sich so stark veränderte, dass er in eine psychiatrische Einrichtung musste. Das Ereignis selbst, das ihn wandelte, wird nur angedeutet, um nicht allzu viel zu verraten.

Das Buch ist diesmal durchaus auch für Nicht-Kenner der Serie geeignet, da Pike und Co. bekannte Größen der Saga sind. Interessant ist hier vielleicht nur, dass sie in Nuancen anders sind als man erwartet.

Alles in allem beherrscht der Autor aber sein Handwerk und beweist, dass er sich auch in dieser neuen Ausprägung des Universums sicher und ohne Probleme bewegen kann, solide Unterhaltung abliefert, die das bietet, was sich der „Star Trek“-Fan wünscht, denn natürlich kommt wie immer auch das nicht zu kurz, was dazu gehört: Interaktionen zwischen Mitgliedern der Crew und die Erforschung fremder Welten und Zivilisationen.

„Der Enterprise-Krieg“ füllt die Lücke, die die Fernsehserie „Star Trek Discovery“ zwischen den beiden Staffel der Saga gelassen hat und bietet ein nettes, einführendes Abenteuer für die „Enterprise“-Crew, die die Figuren durchaus ans Herz wachsen lässt, auch wenn am Ende nur wenige von ihnen eine größere Rolle in den Episoden spielen werden.