Gruselkabinett 155: Flaxman Low - Der Geist von Baelbrow, E. & H. Heron (Hörspiel)

Gruselkabinett 155
Flaxman Low - Der Geist von Baelbrow
E. & H. Heron & Marc Gruppe (Script)
Sprecher: Rolf Berg, Eckart Dux, Reinhilt Schneider u.a.
Titelbild: Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2019, 1 CD, ca. 52 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-7857-8055-8

Rezension von Christel Scheja

Mit Flaxman Low scheint die Reihe „Gruselkabinett“ einen weiteren wiederkehrenden Protagonisten gefunden zu haben, denn „Der Geist von Baelbrow“ ist bereits das zweite Abenteuer aus der Feder von E. & H. Heron, das Marc Gruppe in ein Hörspiel umsetzt.


Diesmal folgt der selbsternannte Geisterjäger einer Einladung seines alten Mentors und Professors in das wunderschön gelegene und altwürdige Anwesen Baelbrow House, in dem er zusammen mit seiner Tochter Lena schon eine ganze Weile die Sommermonate verbringt. Denn mittlerweile ist das, was anfangs noch amüsant erschien zu einer ziemlichen Bedrohung geworden. Ein Geist greift die Bewohner, Herrschaft wie Dienstboten, an. Inzwischen ist sogar ein Stubenmädchen zu Tode gekommen, Daher soll Flaxman Low, dessen Ruf ihm voraus eilt, sich das genauer ansehen.

 

Die Geschichte spielt im Jahr 1895, also in der guten alten viktorianischen Zeit, in der Klassenunterschiede noch erheblich sind; und das spiegelt sich auch ein wenig in der Atmosphäre der Geschichte wieder, die beschaulich und ruhig mit dem Wiedersehen alter Freunde beginnt und dann am Ort des Geschehens fortgesetzt wird. Wie bei so vielen Erzählungen aus der Zeit der Schauer-Romantik schleicht sich das Grauen eher langsam ein, wird zunächst nicht ernstgenommen und von den aufgeklärten Menschen eher mit Amüsement betrachtet… bis der Schrecken ernsthafte Konsequenzen hat.

Und wie immer braucht der Ermittler einige Zeit, um dem Geschehen auf den Grund zu kommen und auszuschließen, dass der Spuk doch menschengemacht ist. Nach und nach enthüllen sich die Hintergründe, die am Ende dafür sorgen, dass allem ein Ende gemacht wird.

Die Handlung ist schon vorhersehbar, lebt aber durch die Sprecher, die in ihre Figuren einzutauchen wissen und durch die Dialoge die Spannung erzeugen. Der Schrecken selbst hat nur kurze Auftritte, so dass das Geheimnis lange bestehen bleibt und der Grusel-Faktor nicht sinkt. Dazu kommt ein angemessener Klangteppich aus Sound-Effekten und Musik.

„Gruselkabinett“ 155, „Flaxman Low - Der Geist von Baelbrow“ ist ein solides Hörspiel der Reihe, in dem die Erwartungen der Zuhörer voll und ganz erfüllt werden. Die Geschichte spart sich zwar überraschende Wendungen, ist aber angenehm kurzweilig zu hören, was vor allem an den Sprechern liegt, die ihren Figuren Leben geben.