Sherlock Holmes 39: Eine Frage des Teers (Hörspiel)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 07. Dezember 2019 17:58

Marc Gruppe & Sir Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile
Sherlock Holmes 39
Eine Frage des Teers
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt u.a.
Titelbild: Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2019, 1 CD, ca. 61 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-7857-8039-8
Rezension von Christel Scheja
Weiter geht es mit der Adaption der Romane von Herman Cyril McNeile (1888-1937), die als Vorlage für die „Sherlock Holmes“-Reihe dienen. So auch die aktuelle Folge, „Eine Frage des Teers“.
Die junge Beryl Falconer bittet Sherlock Holmes um Hilfe, als sie eines Tages zusammen mit ihrem Cousin Harold bei ihm erscheint. Nicht nur, dass ein altes Familienerbstück, eine kostbare Tiara, die sie bekommen sollte, verschwunden ist, beschuldigt wird nun auch noch der Mann, an den sie ihr Herz verloren hat.
Jack Dalton ist freundlich und nett, aber leider etwas glücklos, wenn es um Geschäfte geht. Ihm könnte der Schmuck helfen, sich wieder zu sanieren. Aber würde er dabei wirklich alles riskieren? Sherlock Holmes wittert schnell, dass da etwas zum Himmel stinkt.
Und er macht sich natürlich daran, herauszufinden, was es ist. An seiner Seite ist wie immer John Watson, der seinen alten Freund wieder einmal besucht und sich natürlich in das Abenteuer mit hineinziehen lässt. Bei diesem werden ihnen immer wieder Steine in den Weg gelegt - aber das stachelt den Meisterdetektiv wie immer nur mehr an.
Eines muss man sagen, die Fälle sind immer so verzwickt, wie man es auch schon aus den Originalgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle kennt. Die Lösung ist oft eine ganz andere als man denkt, auch wenn hier der Verdächtige schon sehr schnell auszumachen ist, da er sich erschreckend auffällig verhält.
Der größte Unterschied zu den ursprünglichen Geschichten bleibt allerdings weiter bestehen, denn Sherlock Holmes ist menschlicher, trotz der bestehenden bissigen Kommentare und gelegentlich durchschimmernden Arroganz. Aber er macht kleine Fehler, bringt Watson und die Zuhörer zum schmunzeln und zeigt gelegentlich sogar Herz. Er betrachtet nicht mehr alles aus einer gewissen Distanz sondern ist mehr bei den Klienten und seinem Freund. Das schimmert auch im Verhältnis der Sprecher zueinander durch: Holmes und Watson stehen sich näher als je zuvor. Die Figuren werden allesamt lebendig und unterscheidbar in Szene gesetzt, sie verzaubern mit ihren Stimmen und tragen die Handlung voran, auch wenn man deren Abschluss früh ahnt.
„Eine Frage des Teers“ macht sich ganz gut als 39. Hörspiel der Reihe „Sherlock Holmes“. Es stört nicht, dass die Auflösung diesmal ein wenig mehr auf der Hand liegt als sonst, das Spiel der Sprecher und der mitschwingende Humor macht diese Schwäche wett.