Wonder Woman 9: Gerechte Kriege (Comic)

Wonder Woman 9
Gerechte Kriege
(Wonder Woman 58-62)
Autorin: G. Willow Wilson
Zeichnungen: Cary Nord, Xermanico, Mick Gray
Übersetzung: Ralph Kruhm
Panini, 2019, Paperback mit Klappenbroschur, 116 Seiten, 13,99 EUR, ISBN 978-3-7416-1517-7

Rezension von Christel Scheja

In der regulären „Wonder Woman“-Serie wechseln sich derzeit die Teams ab. Auch wenn eine gewisse Kontinuität zu erkennen ist, so merkt man doch an den Geschichten, dass immer wieder ein anderes Thema im Vordergrund steht, auch wenn die Mischung aus Mythologie und Realismus erhalten bleibt. Denn „Gerechte Kriege“ spielt nicht nur mit einer Begegnung, die für Zündstoff sorgt…

 

Diana lebt damit, dass ihr die Tore nach Themiskyra verschlossen sind und sie ihre Mutter und die anderen Amazonen so schnell nicht mehr wiedersehen wird. Umso mehr verwundert es sie, als sie in einem osteuropäischen Land in ihrer Funktion als Friedensbotschafterin und Superheldin Wonder Woman auf einen alten Bekannten und Feind trifft.

Ares, der Kriegsgott, ist aus seinem Kerker entkommen und bietet ihr nun seine Hilfe an, behauptet er doch durch die lange Gefangenschaft geläutert worden zu sein. Doch meint er es wirklich ernst oder bringt er den Konflikt zwischen der Regierung des instabilen Landes und eines machtgierigen Warlords noch mehr zum Kochen? Und wer steckt hinter der Entführung von Steve Trevor?


Es ist immer ganz nett, Geschichten zu lesen, die mit dem ursprünglichen Kulturkreis, aus dem Diana stammt, in Berührung kommen, Deshalb kann man sich auch fast schon denken, wo dieses fiktive osteuropäische Land liegen könnte, gerade wenn Gestalten aus der griechischen Mythologie auftauchen - und damit ist nicht nur Ares gemeint.

Der Kriegsgott ist tatsächlich jemand, dem man nicht trauen kann; auf der anderen Seite muss Wonder Woman feststellen, dass er auch nicht mehr ihr Feind zu sein scheint. Doch eine interessante Frage bleibt: Kann ein Krieg wirklich jemals gerecht sein?

Letztendlich ist es auch weniger die Handlung, die im Gedächtnis bleibt - denn sie bedient klassische Muster und bietet die entsprechende Superhelden-Action, ohne die die Serie natürlich nicht auskommt -, sondern eher das Thema, das zum Nachdenken anregt. Zwar geht die Handlung nicht in die Tiefe, aber die Gegenseite bekommt auch ein paar interessante Momente und Ares selbst steht zwischen den Stühlen und muss von Diana noch jede Menge lernen, so wie es aussieht. Die Entführung von Steve Trevor ist nur ein wenig Würze, derer es aber auch nicht unbedingt bedurft hätte.

Die Zeichnungen selbst sind ansprechend und passen zur mythischen Atmosphäre der Geschichte, auch die Farbgebung kommt dem entgegen.

Fazit: „Wonder Woman“ 9, „Gerechte Kriege“, bietet jede Menge Action und das, was die Serie um die Amazonenprinzessin ausmacht; die Mischung aus Gegenwart und Mythos regt diesmal aber auch auf interessante Weise zum Nachdenken an.