Justice League Odyssey 1: Der Geistersektor (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 02. Oktober 2019 16:26

Justice League Odyssey 1
Der Geistersektor
(Justice League Odyssey 1-5, 2018/2019)
Autor: Joshua Williamson
Übersetzung: Christian Heiß
Titelbild: Stjepan Sejic
Zeichnungen: Carmine Di Giandomenico, Philippe Briones, Stjepan Sejic
Panini, 2019, Paperback, 124 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-7416-1284-8
Rezension von Elmar Huber
Green Lantern Jessica Cruz verrichtet ihren Dienst am Rande des neu entstandenen Geistersektors (siehe „Batman: Metal“, „Justice League: No Justice“), als in unmittelbarer Nähe urplötzlich Brainiacs Schiff auftaucht. An Bord befinden sich Cyborg, Starfire und Azrael, die alle einen Lockruf aus diesem Grenzgebiet erhalten haben. Als Urheber dieses unterschwelligen Befehls gibt sich Darkseid zu erkennen, der die Hilfe der Helden benötigt.
Die ‚neuen‘ Welten, die sich nach dem Aufbrechen des Quellenwalls nun im Geistersektor befinden, waren verborgen, weil sie die ‚Old Gods‘ anbeteten, die Göttin, die Maschine und den Ritter, auch bekannt als Starfire, Cyborg und Azrael.
Während Starfires Göttlichkeit von ‚ihrem‘ Volk bedingungslos anerkannt wird, muss Cyborg auf der Maschinenwelt wider Willen seine Übermacht beweisen. In einem Kampf auf Leben und Tod.
Eigentlich fängt es ganz harmlos an. Die Ausgangssituation ist Standard, doch das Rad, das sich hier langsam zu drehen beginnt, ist ein ganz Großes. Geschickt werden die neuen Entwicklungen innerhalb des DC-Universums genutzt und darauf eine eigene Story aufgebaut. Und was für eine.
Drei DC-Helden werden also auf den bislang unbekannten Welten als Götter verehrt. Das ist natürlich ein Mysterium mit einer Menge Potenzial. Die unabsehbaren moralischen Versuchungen und Entwicklungen, die damit auf die Helden zukommen könnten, werden zunächst einmal ganz außen vor gelassen. Und natürlich handelt auch Darkseid nicht aus reiner Nächstenliebe.
Dass für „Justice League Odyssey“ Hauptfiguren aus der zweiten Reihe genommen werden (müssen), die keine eigenen Serien haben und deren längeres Fernbleiben von der Erde nicht weiter auffällt, kann eher als Pluspunkt gewertet werden, können hier doch sehr freie und einschneidende Entwicklungen stattfinden. Auch wenn damit der „Justice League“-Stempel zur Augenwischerei wird.
Alles in allem könnte dies der Auftakt für etwas ganz Großes sein. Der Titel verspricht zumindest, dass noch ein weiter Weg vor dem neuen Team liegt. Damit besteht auch die Gelegenheit, an den Charakteren und deren Zusammenspiel noch zu feilen. An anderer Stelle war bereits von ‚Aufbruchsstimmung‘ die Rede, die das Heft vermittelt. Eine Einschätzung, die voll zu unterschreiben ist.
Optisch ist der Band dreigeteilt und beginnt mit dem großartigen Stjepan Sejic („Sonnenstein“), der die Teile 1 und 2 bestreitet. Die Teile 3 und 4 übernimmt Philippe Briones, der ebenfalls tolle Arbeit abliefert, und dessen Zeichnungen an den Kollegen Bryan Hitch („The Authority“, „Die Ultimativen“) erinnern. Die Bilder des Italieners Carmine Di Giandomenico (Band 5) fallen im direkten Vergleich gegen diese ‚Konkurrenz‘ etwas ab.
„Der Geistersektor“ ist ein vielversprechender und äußerst ansehnlicher Opener, der brillant die neuen Entwicklungen im DC-Universum nutzt.