Destiny Grimoire 1: Der dunkle Spiegel (Buch)

Destiny Grimoire 1
Der dunkle Spiegel
(Destiny Grimoire Anthology Vol. 1, 2018)
Autoren: Seth Dickinson,John Goff, Jill Scharr
Zeichnungen: Pjotr Jablonski, Ryan DeMita, Jesse van Dyjk, Kekai Kotaki
Übersetzung: Melanie Theissen, Yara Scholris, Judith Jagsich
Panini, 2019, Hardcover, 144 Seiten, 40,00 EUR, ISBN 978-3-8332-3834-5

Rezension von Christel Scheja

„Destiny“ ist ein Online-Game vor SF-Hintergrund, in dem wie so oft fremde Wesen aus den Tiefen des Alls die Menschheit in der fernen Zukunft heimsuchen und dafür eine Mischung aus Magie und Technologie verwenden. Besondere Gegner sind die Wesen der „Schar“, die von ihren Göttern zur Eroberung getrieben werden. „Der dunkle Spiegel“ erzählt vor allem von ihren Mythen.

 

Das Ganze beginnt in der grauen Vorzeit, aus der durch das „Buch der Trauer“ berichtet wird, wie die Götter der Schar überhaupt erst ins Leben kamen und welche anderen hohen Wesen ihnen voraus gingen. Geradezu episch wird von dem Machtwechsel erzählt. Ihm folgt „Die Bürde des Lichts“ und „Jenseitige Schatten“, in denen der Leser erfahren kann, wie Oryx, Crota und all die anderen an Macht gewannen und ihre Schar aussandten. „Eine Vakanz“ wendet sich dem Hier und Jetzt zu - mit all ihren Helden und Schurken.


Es ist schwer „Destiny Grimoire“ 1, „Der dunkle Spiegel“, einzuschätzen, weil es die Mythen eines Spiels präsentiert, das doch eigentlich mehr dafür bekannt ist, dass es darum geht zu überleben und seine Feinde schneller auszulöschen als diese einen erwischen können.

In einer fernen Zukunft überrennen die Schar, die Besessenen und andere grausame Wesen aus den Tiefen des Alls das Sonnensystem und die Menschen sind dazu gezwungen zu kämpfen. Sie können von Glück sagen, wenn ihnen Paladine zur Seite stehen, deren Kräfte ebenfalls aus der Vergangenheit stammen, doch hinter all dem steht ein bisschen Mehr.

Während die Texte aus der Frühzeit und dem „Buch der Trauer“ noch recht gut lesbar sind, weil sie locker aneinander gereiht ein klassisches Götter-Epos erzählen, wird es von Kapitel zu Kapitel immer kryptischer, kürzer und unverständlicher.

Letztendlich merkt man sehr deutlich, dass das Buch mehr oder weniger wohl doch nur für die aktiven Spieler des Multi-Massive-Shooters geschaffen wurde, die ein bisschen tiefer in den Hintergrund der Abenteuer eintauchen möchten. Wer überhaupt keine Ahnung von der Sache hat wird letztendlich nichts mit dem an sich sehr edel gestalteten Buch anfangen können.

Fazit: „Destiny Grimoire“ 1, „Der dunkle Spiegel“, dürfte deshalb vor allem für die Fans und Spieler interessant sein, die gerne tief und gründlich in die Welt von „Destiny“ eintauchen und mehr erfahren möchten. Allen anderen wird das Buch, das vor allem recht krude und abgehakte Mythen und Textschnipsel präsentiert, nicht sonderlich viel bringen.