X-Men: Blue 5 (Comic)

Cullen Bunn
X-Men: Blue 5
(X-Men: Blue 29-36, 2018)
Übersetzung: Jürgen Petz
Titelbild: R. B. Silva
Zeichnungen: Andrés Genolet, Jorge Molina, Nathan Stockman u.a.
Panini, 2019, Paperback, 180 Seiten, 18,99 EUR, ISBN 978-3-7416-1307-4

Rezension von Irene Salzmann

Die jungen X-Men aus der Vergangenheit sind von ihrem Ausflug ins All zurückgekehrt, und auch Marvel Girl ist einmal mehr von den Toten auferstanden. Nachdem es ihr und ihren Kameraden gelungen ist, die Invasion der Poisons, symbionthische Aliens, abzuwehren, sucht das Team nach Jimmy Hudson, der seither verschwunden ist. Auch Daken jagt seinen verhassten ‚Halb‘-Bruder, um ihn zu töten. Marvel Girl ist jedoch davon überzeugt, dass Jimmy das Wesen, das ihn zu übernehmen versucht, kontrollieren kann und keine Bedrohung darstellt.

Weil Emma Frost kurzzeitig die Pläne von Miss Sinister unterstützte, sind viele Menschen, darunter neue Mutanten, ums Leben gekommen. Magneto selbst musste die seinen bekämpfen, um nicht getötet zu werden. Dafür will er Rache nehmen. Obwohl die X-Men wenig Freundschaft für Emma empfinden, versuchen sie, sie zu schützen und weitere Todesopfer oder gar einen Rückfall Magnetos in seine Zeit als Schurke zu verhindern.

Mit der von Magneto geschaffenen Zeitmaschine wollen die jungen Mutanten endlich in ihre Zeit zurückkehren, nicht wissend, was sie dort erwartet - ob sie wieder so sind wie früher oder Erinnerungen mitnehmen und infolgedessen eine neue Zeitlinie erschaffen. Sie haben sich weiterentwickelt, und eigentlich will keiner die Persönlichkeit aufgeben, zu der er in dieser Ära gereift ist.


„X-Men: Blue“ war, wie in den letzten Jahren schon so manche vielversprechende Reihe, ein kurzer Run, denn gemeinsam mit den parallel laufenden Schwester-Serien wird der Titel eingestellt. Diese Paperback-Ausgabe ist die letzte.

Die hier gesammelten Episoden klären vorläufig das Schicksal von Jimmy „Poison“ Hudson, lassen nach einem harten Kampf eine lebendige Emma Frost und einen nach einem Blick in die Zukunft aufgewühlten Magneto zurück, dessen weitere Aktionen erst einmal im Dunkeln bleiben. Danach verabschieden sich die X-Men von lieben Freunden und ihren erwachsenen Alter Egos. Doch kehren sie nun wirklich zurück?

So richtig warm wird man mit der Handlung dieser Hefte nicht. Cullen Bunn räumt noch ein wenig auf und lässt das Geschehen durch die Abschiede langsam ausklingen, setzt aber nirgendwo einen echten Schlusspunkt. Die losen Fäden können infolgedessen irgendwann von ihm oder einem Autoren-Kollegen wieder aufgenommen und mit anderen Ereignissen verknüpft werden.

Auch die zum Teil recht comichaften Zeichnungen bleiben überwiegend hinter dem zurück, was man von (früheren) „X“-Titeln gewohnt ist, die durch realistisch-idealistische Illustrationen faszinierten.

Ein Comic für Sammler, aber nichts, was man wirklich gelesen haben muss, um für die kommenden Entwicklungen gerüstet zu sein.