Dungeons & Dragons 2: Im Schatten des Vampirs (Comic)

Dungeons & Dragons 2
Im Schatten des Vampirs
(Dungeons & Dragons: Shadows of the Vampire 1-5)
Autor: Jim Zub
Zeichnungen: Nelson Daniel
Übersetzung: Oliver Hoffmann
Panini, 2019, Paperback, 128 Seiten, 17,00 EUR, ISBN 978-3-7416-1231-2

Rezension von Christel Scheja

Es scheint, als wolle man mit der Heldengruppe, die im ersten Band von „Dungeons & Dragons“ zusammengefunden hat, nun auch eine Rundreise durch die ganzen klassischen Welten und Stätten machen, die das Rollenspielsystem als Hintergründe im Laufe der Zeit erschaffen hat, so wie diesmal „Ravenloft“ in „Im Schatten des Vampirs“.

 

Die Schar um den Waldläufer Minsk und seinen Hamster Boo hat durch die Aufnahme einer jungen und mit wilder Magie begabten Elfen endlich zu voller Stärke gefunden und ebenso die passenden Aufgaben. Nun folgen sie dem ehrenhaften Ansinnen, nur Gutes zu tun - auch wenn das bedeutet, manchmal ins Fettnäpfchen zu treten und sich noch mehr Ärger einzufangen.

Beim Versuch, den Tempel des Totengottes zu beschützen und eine junge Klerikerin aus den Fängen von illustren Gestalten zu retten, geraten die Helden in das düstere Reich Ravenloft, das Reich des Schreckens, in dem das Böse allgegenwärtig scheint, und müssen sich schon bald untoten Scheusalen stellen, und auch dem Herrscher über dieses Reich, dem mächtigen Vampirbaron Strahd…


„Ravenloft“ war die Antwort auf den Vampir-Hype der späten 80er Jahre und wollte den Spielern damals einen düsteren und dem Horror zugeneigten Schauplatz bieten, in dem sich die Fans von Vampiren und Werwölfen oder Untoten entsprechend austoben konnten. Und daran möchte die Geschichte hier wohl auch in erster Linie erinnern, denn es gibt hier jede Menge entsprechende Anspielungen und Figuren; selbst der Oberböse hat einen Auftritt.

Die Handlung selbst bleibt deshalb recht dünn. Sie dient in erster Linie dazu, die Helden mit den Schrecken und Gefahren der Welt zu konfrontieren und in das eine oder andere Fettnäpfchen treten zu lassen. Ob sie dabei auch aus ihren Erfahrungen lernen, sei dahin gestellt, es sorgt jedenfalls für jede Menge Action und Drama, was den Leser bei der Stange zu halten weiß.

Alles in allem ist der Comic vor allem für altgediente Fans interessant, die hier viele Anspielungen auf die liebgewonnene alte Spielwelt und eine grundsolide Geschichte vorfinden, die vermutlich mehr denn je an eigene Helden und Abenteuer erinnert, die man einst selbst in Ravenloft erleben konnte.

Die eingefügte Bonusgeschichte „Die Tyrannei des Drachen“ ist allerdings eher eine stimmungsvolle Vignette als ein eine eigenständige Erzählung.

Fazit: „Dungeon & Dragons“ 2, „Im Schatten des Vampirs“ erzählt die Geschichte um Minsk, Boo und beider Freunde weiter. Die Künstler erlauben sich diesmal eine weitere Welt des Pen- und Paper-Systems zum Leben zu erwecken. Mehr als im ersten Band dürften Fans von den ganzen Anspielungen auf Ravenloft begeistert sein; die Handlung selbst ist wieder solider Durchschnitt und bietet die vertrauten Wendungen und Klischees, die man aus solchen Abenteuern kennt.