Ich bin eine Spinne - na und? 2 (Comic)

Okina Baba
Ich bin eine Spinne - na und? 2
Titelbild und Zeichnungen: Asahiro Kakasho
Charakterdesign: Tsukasa Kiryu
Übersetzung: Jan-Christoph Müller
Cross Cult, 2019, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-154-0

Rezension von Christel Scheja

„Ich bin eine Spinne - na und?“ denkt sich eine junge Schülerin, die sich nach einem schweren Unfall im Körper einer Spinne wiederfindet und nun alles tun muss, um in dem Dungeon, in dem sie steckt, zu überleben.

Immerhin hat sie sich inzwischen schon an ihre Lage gewöhnt und versucht das Beste aus der ganzen Sache zu machen. Aber das ist nicht so einfach, denn an jeder Ecke lauert ein anderes Monster, das sie töten und fressen will. Manche kommen sogar im Schwarm, wie die Hornissen, die sie attackieren.

Sie muss sich also weiterentwickeln, und da macht es auch zum richtigen Zeitpunkt in ihr Klick. Die menschlichen Gewissensbisse fallen weg, jetzt heißt es nur noch „fressen oder gefressen werden“ - und sie hat nicht vor, dass ihr das Letztere zustößt.

Tatsächlich löst dieser Lernprozess große Veränderungen in ihr aus, die sie nicht nur wachsen sondern auch immer geschickter im Umgang mit ihren Fähigkeiten werden lassen - etwas, das sie dringend braucht, wenn etwa Erddrachen auf sie losgehen.


Die schräge Handlung nimmt nochmals Fahrt auf. Es scheint, als würde die junge Heldin nun alle Bedenken über Bord werfen und sich auf das besinnen, auf was es wirklich in diesem Dungeon ankommt. Dabei unterstützen sie das Wissen und die Erfahrung aus diversen Computer-Rollenspielen, sie beginnt nämlich gezielt nach neuen Skills und Möglichkeiten zu suchen, sich hoch zu leveln.

Wie auch schon im ersten Band, wird alles mit einem gewissen Augenzwinkern und natürlich auch sehr rasant erzählt. Als Leser vergisst man eigentlich immer mehr, dass hinter der Spinne eigentlich eine menschliche Seele steckt.

Immerhin bekommt die Heldin ein wenig Auftrieb, denn selbst Fehlschläge entwickeln sich nach und nach in Erfolge, die sie gut weiterbringen und heranreifen lassen. Auch wenn letztendlich nicht viel passiert, so liest sich die Geschichte doch sehr flüssig, da durch die viele Action keine Längen aufkommen.

Die menschliche Figur mag zwar auf dem Cover auftauchen, spielt aber eigentlich keine Rolle mehr, da der Charakter der Spinne sich in eine ganz andere Richtung weiterentwickelt und man nichts mehr über den Menschen erfährt, der in ihr steckt. Nur eines sollte man nicht - die Serie in irgendeiner Form wirklich ernst nehmen.

„Ich bin eine Spinne - na und?“ bleibt auch im zweiten Band überaus unterhaltsam, gerade weil die schräge Idee noch etwas ausgebaut wird. Durch die manchmal hektische, aber immer quirlige Umsetzung kommen jedenfalls keine Längen auf  und man ist neugierig darauf, wie es weitergeht.