Ayanashi 1 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 26. Mai 2019 10:33

Yukihiro Kajimoto
Ayanashi 1
Übersetzung: Burkhard Höfler
Cross Cult, 2019, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR, 978-3-964331-00-7
Rezension von Christel Scheja
Weiter geht es mit den neuen Serien, die Cross Cult auffährt, um neue Leser an sich zu binden. Diesmal hat man sich ein Action-Abenteuer ausgesucht, das in einer düsteren postapokylyptischen Welt spielt, aber eher Fantasy als Science Fiction ist - „Ayanashi“.
So nennt man auch die Verbrecher, die an die Oberfläche der Welt geschickt worden sind, um dort ein erbärmliches Leben zu fristen. Die überlebenden Menschen haben sich nämlich in Enklaven tief unter die Erde zurück gezogen, wo sie vor den Oni sicher sind, die die Erdoberfläche verwüstet haben und dort immer mehr Dunkelheit verbreiten.
Deshalb kennen Sierra und Torin auch nicht viel anderes als ihre Stadt innerhalb einer großen Höhle. Als sie eines Tages einem heruntergefallenen Eimer nachgehen, finden sie einen Jungen, der erst nichts mit ihnen zu tun haben will. Aber durch ihre Beharrlichkeit finden sie heraus, dass er Holo heißt und von der Oberfläche kommt. Er ist also ein Ayanashi. Doch mit welchen Absichten treibt er sich hier herum?
Der erste Band dient noch dazu, die Welt und ihre Figuren einzuführen. Man lernt zunächst die sicher scheinende Enklave kennen, in der Sierra und Torin aufgewachsen sind und in der sie nun langsam aber sicher ihren Platz in der Gemeinschaft finden müssen. Sie kennen zwar die Geschichten über die Ayanashi, aber sie sind auch neugierig genug, Vertrauen zu dem fremden Jungen zu fassen, der etwa in Sierras Alter sein muss.
Holo bleibt zunächst geheimnisvoll und fremd. Aber auch er hat eine Vorgeschichte, die nach und nach durch kleine Rückblenden enthüllt wird. Sein Grund, sich in die Tiefe herab zu bewegen wird dadurch nach und nach klar… auch wenn das erst einmal der einige rote Faden bleibt, dem die Serie folgt.
Das Thema ist nicht neu, denn Holo ist gleichzeitig auch ein Auserwählter, der trotz seiner Jugend schon weiß, wie er Oni töten muss, aber die Geschichte bleibt dennoch recht unterhaltsam, weil sie mit einer gewissen Naivität und Kindlichkeit erzählt wird, die auch jüngere Leser berühren kann und dabei doch genug Action und Geheimnisse für ältere Fans bietet.
Um zu sehen, welche Richtung die Saga einschlagen wird, muss man ihr wohl noch eine weitere Chance gegen, aber der Auftakt ist schon einmal vielversprechend.
„Ayanashi“ jedenfalls dürfte mit seiner Gestaltung Fans düsterer und actionreicher Fantasy anziehen, die eine gute Mischung aus Humor, Naivität und Spannung mögen, unter die auch ein Hauch von Horror gemischt wurde.