Somaiya Daud: Mirage - Die Schattenprinzessin (Buch)

Somaiya Daud
Mirage - Die Schattenprinzessin
(Mirage, 2018)
Übersetzung: Sabine Schilasky
Heyne fliegt, 2019, Hardcover, 366 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-453-27130-2 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Amani ist eine einfache Bauerntochter. Dass sie just an ihrer Reifefeier von Truppen der ihr Volk unterjochenden Vath aus ihrem Heimatdorf in die Hauptstadt von Cadiz entführt wird, hat sie nicht geahnt. Ihre große Ähnlichkeit zu der als kalt und hartherzig verschrienen Prinzessin Maram verdankt sie die Durchkreuzung all ihrer Lebenspläne. Als Double soll sie gefahrvolle Termine für die Prinzessin wahrnehmen, und nötigenfalls die Kugel für diese einfangen. Dass der Verlobte der Prinzessin ihr Geheimnis entdeckt und sich in sie verliebt war nicht vorgesehen, genausowenig wie, dass die Rebellen sich ihrer Unterstützung versichern wollen.

 

Was ist dies für ein Auftakt einer neuen All-Age-Trilogie? Die Saga spielt in der Zukunft, es gibt einen Planeten, der von aus einer anderen Galaxis stammenden Eroberern beherrscht wird, auf dem sich Widerstand regt und eine feudale Herrschaftsclique, die dagegen mit gnadenloser Brutalität vorgeht.

Was auf den ersten Blick als eine recht interessante und stimmige Science-Fiction-Kulisse erscheint, das erweist sich dann in der Ausarbeitung doch ein wenig uninspiriert.

Die Charaktere sind und bleiben leider über die gesamte Länge des Romans hin flach, die Bühne auf der die Handlung spielt entspricht oft gelesenen Vorbildern, der Plot selbst läuft altbekannt und ohne große Überraschungsmomente ab.

Das sind dann auch genau die größten Kritikpunkte in der ansonsten unauffälligen Lektüre. Zu wenig macht die Autorin aus dem Ansatz, nach ein paar Dutzend Seiten weiß der kundige, nach 50 Seiten jeder Leser wie die Geschichte weitergehen und schlussendlich ausgehen wird.

Das ist ein Bisschen zu wenig, auch wenn sich der Text angenehm und flüssig liest.