Firefly 1: Großer, verdammter Held, James Lovegrove (Buch)

Firefly 1
Großer, verdammter Held
James Lovegrove
(Firefly: Big Damn Hero, 2018)
Nach einem Storykonzept von Nancy Holder
Übersetzung von Claudia Kern
Panini, 2019, Paperback, 348 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-8332-3771-3 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Obwohl „Firefly“, die erste Science-Fiction-Saga von „Buffy“-Schöpfer Joss Whedon nicht einmal eine komplette Staffel erleben durfte, wurde die Serie zum Kult. Das Konzept einer Space Opera mit Anklängen an den Wilden Westen fand zwar nicht den Zuspruch der Masse, aber durchaus eine feste Fan-Gemeinde, die immer wieder für Fortsetzungen kämpfte. Und auch als die Geschichte der Crew der „Serenity“ in einem Spielfilm abgeschlossen wurde, versank die Serie nicht im Nirvana, denn danach erschienen immer wieder Comics und letztendlich mit „Großer, verdammter Held“ auch ein Roman, der nun bei Panini erscheint.

 

Wie immer schlägt sich die Crew der „Serenity“ mit Fracht-Aufträgen durch, die sich am Rande der Legalität bewegen. Aber da sie ohnehin von der Allianz aufgrund zweier Besatzungsmitglieder verfolgt werden, ist das fast auch schon egal. Diesmal ist die Ware hochexplosiv, und als wäre das nicht genug, wird nun auch noch Malcolm Reynolds entführt.

Die Spur, die die Crew verfolgt, führt zu alten Bekannten, die auch Zoe vertraut sind, denn genauso wie Mal war sie vor vielen Jahren ein „Browncoat“, einer der Kämpfer für die Freiheit der Planeten, die sich nicht der kontrollwütigen Allianz anschließen wollten.

Nun sieht es so aus, als wäre die „Schlacht von Serenity Valley“ nur durch Verrat verloren - und die verbitterten Überlebenden des Massakers sehen ausgerechnet in Malcolm Reynolds den Verräter, der nur eine Strafe verdient…


Auch in der Serie wurde gelegentlich auf Mals und Zoes Vergangenheit als Freiheitskämpfer angespielt, was ihnen das Leben nie leicht gemacht hat, gelten sie doch immer noch als Verräter.

Aber keine der Folgen hat jemals wirklich dieses Thema wirklich komplett aufgegriffen, da die Macher sich das vermutlich für spätere Episoden oder einen längeren Handlungsbogen aufheben wollten. Vielleicht diente auch genau so ein Konzept als Vorlage für den von James Lovegrove routiniert geschriebenen Roman, denn er liest sich auch genau wie eine Folge. All die kleinen Details, die auch schon die Fernsehserie so unterhaltsam gemacht haben, sind im Roman zu finden, angefangen mit den kleinen Nettigkeiten zwischen den Mitgliedern der Crew, dem schmutzigen Ambiente der Hinterwäldlerplaneten, zwischen denen sich die Helden hin und her bewegen, ebenso wie der Tatsache, das man nicht einmal den Auftraggebern trauen kann.

Die Geschichte ist ansprechend aufgebaut: Zunächst bewegen sich die Helden auf verschiedenen Ebenen, um ihre Informationen zu sammeln; dann verbünden sie sich wieder, um am Ende irgendwie aus dem Schlamassel zu kommen.

Die Handlung mag vertraut wirken, die Spannung ist dann doch eher moderat, da erfahrene Leser schon ahnen, wo die Helden am Ende landen werden. Was aber stimmt ist das Ambiente, ebenso wie die Interaktion der Figuren, die mit einer gewissen Leichtigkeit und Augenzwinkern erzählt wird.

Allerdings sollte man schon Folgen der Serie gesehen haben, ohne Vorkenntnisse wird man nur die Hälfte Spaß an dem Roman haben, da der Autor darauf verzichtet, mehr als nötig zu erklären.

Für Fans ist der erste „Firefly“-Roman jedenfalls ein Fest. „Großer, verdammter Held“ liest sich ohne Längen und hat die Dynamik einer Serienfolge. Die Figuren sind lebendig dargestellt, das Ambiente stimmt. Was also will man Mehr?