Dark Souls 3: Die Legenden der Flamme (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 18. April 2019 13:29

Dark Souls 3
Die Legenden der Flamme
(Dark Souls: Legends of the Flame, 2017)
Autoren: George Mann, Tauriq Moosa u.a.
Zeichnungen: Pjotr Kowalski, Damien Worm u.a.
Übersetzung: Mick Schnelle
Panini, 2019, Paperback mit Klappenbroschur, 128 Seiten, 17,00 EUR, ISBN 978-3-7416-1226-8
Rezension von Christel Scheja
„Dark Souls“ ist eine Videospiel-Reihe aus dem Hause Bandai für die Playstation und erzählt letztendlich immer wieder nur die gleiche Geschichte: Krieger, die nichts mehr zu verlieren haben, kämpfen sich durch eine dunkle und monsterverseuchte Welt um irgendwie das Böse zu besiegen, das sich auf unterschiedlichste Weise manifestiert hat. Wie, das versuchen unter anderem die dreizehn Geschichten im dritten „Dark Souls“-Comicband, „Die Legenden der Flamme“, zu verraten.
Ein Mönch, der unentwegt seine Katze streichelt, erzählt einem Champion Geschichten. Es ist kalt und dunkel, nur ein Lagerfeuer erhellt die Schatten, deshalb gibt es auch keinen anderen Weg, um die Nacht zu vertreiben. Das was er zum Besten gibt, macht nicht gerade Hoffnung. Denn kann der Krieger, der sich von einem Verbrecher den Weg weisen lässt, wirklich trauen? Sollten die Städte nicht lieber die Schausteller aus der Stadt jagen, die ihnen Unterhaltung bieten wollen? Was ist mit dem Kämpfer, der sich in der Gruppe immer wieder dem gleichen Gegner stellt, den Menschen, die auf ihren Erlöser warten?
Dies sind nur einige der Geschichten, die in die Rahmenhandlung eingebettet wurden. Leider bleiben die wenigsten davon im Gedächtnis hängen, ist die Handlung fast aller doch mehr als dünn und gerade einmal auf ein seichtes Stimmungsbild reduziert. Auch ist der Übergang zwischen den Erzählungen nicht immer so klar wie er sein sollte, gerade die Rahmenhandlung zerfließt zum Ende hin mehr oder weniger im Nichts.
Im Prinzip erzählt der Band auch nicht mehr als seine Vorgänger. Die Menschen, inklusive der Helden, sollen alle Hoffnung verlieren, haben sie letztendlich doch sowieso keine Chance gegen die Mächte des Bösen, die kein Problem damit haben, ganze Dörfer auszurotten oder die Bewohner der Städte in Zombies zu verwandeln.
Nach dem Wie und Warum wird eigentlich nicht gefragt, im Mittelpunkt steht die plakative Darstellung des Grauens durch die verschiedensten Künstler. Deren Stil mag zu den Inhalten passen, ist aber auch nicht immer so griffig, wie man es sich als Leser wirklich wünscht. Am Ende bleibt auch kaum eine Erinnerung an das Gelesene zurück, so dass man sich fragt, warum man das Ganze überhaupt gelesen hat.
Alles in allem ist „Die Legenden der Flamme“, der dritte Band der „Dark Souls“-Comicreihe, doch eher enttäuschend, bietet die Anthologie doch keine im Gedächtnis bleibenden Geschichten, die wirklich Eindruck schinden, sondern nur schnell wieder im Kopf verwehende Stimmungsbilder und das Gefühl, den Band umsonst gekauft zu haben.