The Walking Dead 14: In der Falle (Comic)

Robert Kirkman
The Walking Dead 14
In der Falle
(The Walking Dead, Vol. 14: No Way Out, 2010/2011)
Übersetzung: Mark Oliver Frisch
Titelbild und Zeichnungen: Charlie Adlard
Cross Cult, 2019, Paperback, 144 Seiten, 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Frieden und Sicherheit sind in der Welt von „The Walking Dead“ doch eher trügerisch, oder? Rick und sein Sohn Carl jedenfalls kommen innerlich nicht zur Ruhe, auch wenn sie im Moment wieder Aufnahme in einer gut gesicherten Siedlung gefunden haben.

Denn das Misstrauen ist da und die Menschen aus den unterschiedlichen Regionen des Landes misstrauen einander, auch wenn man gewisse Führungsqualitäten wie die von Rick anerkennt. Aber der will sich nicht schon wieder in eine Rolle drängen lassen, in der er sich nicht besonders wohl fühlt.

Wenigstens herrscht hier kein Despot und die Menschen haben es geschafft, die Lebenden Toten aus dem Refugium fern zu halten. Immer wieder unternimmt man Vorstöße in die Umgebung, um Vorräte und Ersatzteile einzusammeln. Das ist Abenteuer genug, denn ansonsten kehrt sogar so etwas wie Alltag ein. Selbst Carl findet neue Freunde.

Aber dennoch bleibt ein mulmiges Gefühl. Denn die meisten wissen tief in ihrem Herzen: All das was sie erreicht haben kann schon bald wieder verloren sein. Nur ein Fehler…


Und weiter geht es mit dem aktuellen Storybogen. Man muss sich keine Illusionen machen, dass der Friede ewig währt, die Künstler machen auch keinen Hehl daraus, dass sie den Menschen schon bald wieder Schwierigkeiten bereiten werden. Es sind die Details, die die Geschichte aber weiterhin interessant machen, die schwelenden Spannungen unter den Leuten, die Versuche, die ständige Gefahr zu vergessen und für einen Moment Geborgenheit zu genießen… vermischt mit der üblichen Action, die diesen Teil der Leser zufrieden stellt. Denn es dürfen wieder jede Menge Zombies zerlegt werden, wenn das auch nicht ganz ohne Opfer vonstatten geht. Letztendlich ist es gerade das, was zum Ende hin passiert, was Rick daran erinnert, welche Verantwortung er trägt, nachdem er zunächst eher zögerlich reagiert hat.

Eine gewisse Routine kommt auch in dieser Geschichte langsam aber sicher auf, aber immer noch eine, die durch Facetten im Geschehen für eine angenehme Spannung sorgt und dafür, dass die Leser wissen wollen, wie es weiter geht. Und wie immer bekommt man in der preisgünstigen Softcover-Ausgabe nur den reinen Comic und nicht das Drumherum geboten.

Alles in allen ist auch „In der Falle“, der vierzehnte Band von „The Walking Dead“, eine solide erzählte Geschichte, die neben all der Action vor allem die Menschen nicht vergisst, aber auch immer wieder mit erschreckenden Wendungen überrascht, die die Karten neu mischen, so wie auch dieses Mal.