Dirk van den Boom: Resonanz - Die Reise der Scythe 3 (Buch)

Dirk van den Boom
Resonanz
Die Reise der Scythe 3
Titelbild: Arndt Drechsler und Herminio Nieves
Cross Cult, 2019, Taschenbuch, 410 Seiten, 16,00 EUR, ISBN 978-3-95981-531-4 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

„Die Reise der Scythe“ findet nun um dritten und letzten Band „Resonanz“ ihren Abschluss. Dirk van den Boom führt hier noch einmal alle Handlungsebenen zusammen und spielt noch einmal mit allen Erwartungen des Lesers, denn bis zum Ende weiß man nicht wirklich, wie das Abenteuer für die Helden ausgehen wird.

 

Elissi und Jordan, zwei junge Astronomie-Studenten, und die Besatzung des Polizeiraumers „Scythe“ sind in einer riesigen Sphäre gefangen, die es sich offensichtlich zur Aufgabe gemacht hat, Proben jeder Zivilisation einzusammeln, auf die sie stößt. Das alles geschah nur, weil man auf der Jagd nach einem Schwerverbrecher war, dem Genetiker Joaquin Gracen, der schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit anderen Völkern kommen die Menschen schließlich hinter ein paar Geheimnisse, die die Sphäre zusammenhalten. Nicht zuletzt stoßen sie auch auf eine uralt wirkende „Scythe“, die neue Rätsel aufwirft, eine alte, längst vergessene Rasse aus ihrem Schlaf weckt und nicht zuletzt die Karten für alle Beteiligten neu mischt. Es geht schließlich um nicht weniger als die Existenz der Sphäre und ihrer aller überleben - und nur eine einzige Person hält die Entscheidung darüber in Händen.


Im abschließenden Band vereint Dirk van den Boom die roten Fäden miteinander, die er in den ersten beiden Bänden ausgeworfen hat und löst nun nach und nach die verschiedensten Rätsel auf, die bisher noch keine Antwort fanden. Nun versteht man auch, warum die alte Skythe da war, welche Bedeutung gerade die verträumte Studentin Elissi spielt und warum am Ende die Chefin des Polizeikreuzers auch eine ungewöhnliche Allianz eingeht.

Noch einmal kommen die Figuren ins Spiel, die schon zuvor ihre Finger im Spiel hatten, erfüllen nun endlich ihren Sinn und Zweck und sorgen nach und nach für genügend Drama, so dass auch an Action reiche Momente nicht zu kurz kommen.

Wie immer sind die Figuren der Handlung untergeordnet, das heißt, sie bekommen nur die Charakterisierung, die sie brauchen, um in der Geschichte glaubwürdig zu funktionieren und nicht noch unnötige Ecken, Kanten oder Entwicklungen. Wie immer treiben auch die Geheimnisse und ihre Auflösung die Handlung voran, sorgen dafür, dass sich der Leser nicht langweilt, sondern langsam aber sicher ein immer klareres Bild von der Lage und dem Hintergrund bekommt.

Im Prinzip bleiben die Menschen diesmal das Zentrum des Geschehens, die anderen Völker rücken ein wenig in den Hintergrund, vor allem die, die eh nur angerissen wurden. Und auch nach einem philosophischen Unterbau sollte man nicht suchen; der ist nicht vorhanden, da der Fokus des Autors auf dem reinen Abenteuer liegt.

„Resonanz“ ist der angemessene und zufriedenstellende Abschluss von „Die Reise der Scythe“, in der Dirk van den Boom wieder einmal bewiesen hat, dass er seine Leser mit ebenso exotischem wie auch rasanten Abenteuer unterhalten kann, das seine Spannung nicht nur aus der Action bezieht.