Das Land der Juwelen 4 (Comic)

Haruko Ichikawa
Das Land der Juwelen 4
Übersetzung: Verena Maser
Cross Cult, 2019, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-124-3

Rezension von Christel Scheja

„Das Land der Juwelen“ hat sein Pulver noch nicht verschossen, denn die versponnene Serie von Haruko Ichikawa bietet nicht nur magische Begebenheiten und geschlechtslose Helden, sondern auch jede Menge Geheimnisse, die noch gelöst werden wollen.


Der Winter hat jede Menge Veränderungen für Phos gebracht. Nicht nur, dass xier über den langen Winter hin wach geblieben ist, um Antarcticid Gesellschaft zu leisten, xier hat sich auch noch bei einem Angriff des Mondvolks bewähren muss, was nicht ohne Folgen geblieben ist. Denn nun hat Phos Arme aus Gold und Platin - und trägt starke Schuldgefühle mit sich herum. Immerhin wurde Antarcticid wegen xiem verschleppt.

Als die anderen Juwelen erwachen, staunen sie nicht schlecht über die Veränderungen, sind zugleich neugierig, entzückt und teilweise auch völlig irritiert, so dass sich Phos erst nicht retten kann. Doch dann tritt Bors vor xier und macht einen bedeutsamen Vorschlag: Phox soll mit xiem auf Patrouille gehen, damit xier noch ein paar wichtige Dinge lernen kann. Doch soll Phos das wirklich annehmen?


Da die Juwelen geschlechtslos sind aber auch keine Dinge, greifen die meisten der irdischen Personalpronomen nicht, deshalb hat sich die Übersetzerin eigene ausgedacht, die sie in einem Nachwort noch einmal deutlich erklärt. Das ist aber nicht die einzige Besonderheit, die die Geschichte prägt. Die japanische Künstlerin vertieft die besondere Natur ihrer Helden durch besonders spitz und scharf gezeichnete Gestalten, hebt sie dadurch von den Gestalten ab, die ganz offensichtlich dem Mondvolk angehören und von dem man diesmal endlich sogar ein Exemplar zu sehen bekommt, das fluffig und weich daher kommt.

Die Handlung selbst hat einen naiven und märchenhaften Charme. Das ist vermutlich extra so gewählt, damit die Juwelen möglichst unschuldig daher kommen. Und das Kindchen-Schema funktioniert sehr gut, kann dadurch doch der Hauptcharakter wunderbar reifen und wachsen, endlich zu der Triebfeder werden, die sie sein sollte.

In der Hinsicht bleibt der Titel spannend, werden doch immer wieder neue Aspekte der magischen Welt unter die Lupe genommen, ebenso wie die entsprechenden Figuren.

„Das Land der Juwelen“ ist mehr denn je zu einer Heldenreise geworden, denn Phos muss sich erneut bewähren, auch wenn diesmal eher die Freunde das Problem sind und weniger das Mondvolk. Aber inzwischen ist der Charakter an seinen Erlebnissen so gewachsen, dass ihm nun auch andere Dinge auffallen, die anderen noch verborgen bleiben - und das macht Lust auf Mehr.