Fred Saberhagen: Das zweite Buch der Schwerter (Buch)

Fred Saberhagen
Das zweite Buch der Schwerter
(The second Book of Swords)
Übersetzung: Rainer Schmidt
Titelbild: Jludrovan Laszlo
Cross Cult, 2019, Taschenbuch, 360 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-95981-511-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit dem „Buch der Schwerter“, das erstmals in den 80er Jahren in Deutschland erschien und den Autor Fred Saberhagen hier um Einiges bekannter machte. Cross Cult hat die Saga noch einmal neu „ausgegraben“, die sich nicht scheut, munter die westliche Mythologie zu plündern (vor allem was die Namen betrifft), und doch sehr klassische Szenarien zu bieten

 

Zwölf Schwerter, geschmiedet von dem Gott Vulkan, wurden unter den Menschen verteilt, um deren Schicksal zu beeinflussen. Inzwischen ist ihre magische Macht fast vergessen, weil viele davon einfach verschwunden sind. Allerdings erwacht seit einiger Zeit wieder das Interesse an den magischen Klingen, die jede eine besondere Eigenschaft hat.

Mark und Ben, zwei einfache Männer, scheinen dazu ausersehen zu sein, sie zu finden, bevor noch andere, die nur Machtgier und Grausamkeit im Sinn haben, sie missbrauchen können.

Diesmal geht es tief hinunter in ein Höhlenlabyrinth, wo im Hort eines Drachen gleich mehrere der Schwerter liegen sollen. Allerdings sind die beiden nicht die einzigen, die sie erbeuten wollen. Ein Zauberer samt Gehilfen, ein unbedeutender Adliger und andere illustre Gestalten werden zu Gefährten, als sie sich allen möglichen Gefahren stellen müssen, die nicht nur irdischer Natur sind.


Der Autor erzählt seine Geschichte weiter, wenn auch diesmal nicht Mark sondern eher sein etwas älterer und ruhigerer Gefährte Ben im Mittelpunkt steht, der nicht von Ruhm und Ehre träumt, sondern eher von einem einfachen bürgerlichen Leben mit seiner Freundin, aber immer wieder feststellen muss, dass es nicht so einfach ist, das zu erreichen, vor allem wenn an allen Ecken und Enden der Welt Krieg zu herrschen scheint.

Die Handlung selbst plätschert dahin, erinnert an eines der frühen Fantasy-Rollenspiele, in dem auch eine bunt zusammengewürfelte Heldentruppe, bei dem jeder so seine Geheimnisse hat, in die Tiefen der Erde und ein Labyrinth voller Monster und anderer zweibeiniger Feinde hinabsteigt.

Wie fast schon erwartet werden kann, bleiben die Figuren rund um Mark und Ben eher blass, sind mehr oder weniger auf wenige wichtige Eigenschaften reduziert, denn man stellt sehr schnell fest, dass sie auch nicht lange gebraucht werden. Immerhin entwickelt sich vor allem letzterer zu einem Sympathieträger.

Die wenigen netten Ideen, die den Zyklus interessant machen - gerade im Bezug auf die Magie -, gehen eher in dem gradlinigen Geschehen unter, es gibt ansonsten nicht viel, was erfahrene Leser nicht schon aus anderen Romanen kennen.

Immerhin werden die Gegner gefährlicher und es schälen sich andere Entwicklungen heraus, die zumindest etwas für Spannung sorgen, aber wirklich in den Bann schlagen kann die simple Geschichte nicht. Sie übertreibt es nur nicht mit Gewalt und Action, wie viele moderne Romane.

„Das zweite Buch der Schwerter“ macht da weiter, wo das erste aufgehört hat und konzentriert sich diesmal mehr auf den zweiten Helden. Ben weiß durch seine bodenständige Art zu gefallen, ist aber der einzige interessante Charakter in einer Geschichte, die ansonsten eher durch schon bekannte Versatzstücke und eine Handlung glänzt, die an eine klassische Rollenspielrunde erinnert.