Deadpool killt Deadpool (Comic)

Cullen Bunn, Jonathan Hickman
Deadpool killt Deadpool
(Deadpool kills Deadpool 1-4 (2013), Shang-Chi: Master of Kung Fu 1 (2009))
Übersetzung: Michael Strittmatter
Titelbild: Mike del Mundo
Zeichnungen: Salva Espin, Kody Chamberlain
Panini, 2014, Paperback, 116 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-86201-872-7

Rezension von Elmar Huber

Nachdem auch Deadpools vernichtender Zug durch die Werke der Weltliteratur (siehe „Deadpool: Killustrierte Klassiker“) nicht den gewünschten Erfolg brachte, bleibt dem „Söldner mit der großen Klappe“ nur noch, alle Inkarnationen seiner selbst auszulöschen. So fräst sich der Ur-Deadpool gemeinsam mit dem Deadpool-Corps auf einer Vernichtungstour gegen sich selbst durch das Marvel-Multiversum, dessen Stabilität dadurch empfindlich gestört wird, was sogar die Beobachter auf den Plan ruft.

Der Vierteiler „Deadpool killt Deadpool“ ist als Fortsetzung von Cullen Bunns „Deadpool killt das Marvel-Universum“ und „Deadpool: Killustrierte Klassiker“ zu lesen. Nachdem Marvels Gaga-Antiheld erkannt hat, dass sein Leben nur eine Fiktion ist und die Ausmerzung der Weltliteratur nicht ausgereicht hat, seinem Ziel, alle anderen parallel existierenden Versionen von sich zu töten, näher zu kommen, ist der nächste logische (?) Schritt, sich selbst, respektive seine zahllosen Multiversum-Inkanationen auszulöschen.

Ein Vorhaben, das auch den Beobachtern nicht verborgen bleibt. Der abgesandte Beobachter erweist sich allerdings als Deadpool-Fanboy und begleitet seinen Helden und das Deadpool-Corps bereitwillig quer durch alle Marvel-Welten, wo ihm und dem Leser gefühlte 1000 Deadpool-Inkarnationen begegnen wie zum Beispiel Pandapool, Deadpool Dinosaur, Deadpool the Duck, Galactipool und so weiter, und so fort.


Lässt man seinen Anspruch auf eine logische Story außen vor, macht es einen Heidenspaß, den unzähligen - teils echt coolen, teils grenzwertig lächerlichen - Deadpool-Variationen zuzusehen, die ihrem Pendant von Marvels Hauptwelt Erde-616 in Sachen geistige Unzurechnungsfähigkeit in nichts nachstehen.

Als Bonus enthält der Band noch das Heft „Shang-Chi: Master of Kung Fu“ 1: „Das jährliche Rennen zugunsten diverser verbrecherischer Organisationen und ein paar Obdachloser. Jetzt mit Bier und Hotdogs“ von Autor Jonathan Hickman („Avengers“). 

In dem Oneshot aus dem Jahr 2009 nehmen eben Shang-Chi und Deadpool neben einem ganzen Sammelsurium weiterer illustrer Gestalten an einem Motorrad-Rennen quer durch die Wüste teil. Selbstredend schenken sich die Kontrahenten nichts, und so Mancher wird das Ziel nicht erreichen. So durchgeknallt sich die Story entwickelt, so kunstfertig wurde sie von Kody Chamberlain („30 Days of Night“) in einer interessanten Schwarz-Weiß-Aquarelltechnik, die anschließend übertuscht wurde, umgesetzt.

Überdrehtes Nonsens-Action-Spektakel und krönendes Finale von Cullen Bunns „Deadpool killt...“-Trilogie.