Doctor Strange 8 (Comic)

Donny Cates
Doctor Strange 8
(Doctor Strange 386-390, 2017)
Übersetzung: Marc-Oliver Frisch
Zeichnungen: Niko Henrichon, Frazer Irving u.a.
Panini, 2019, Paperback, 116 Seiten, 13,99 EUR, ISBN 978-3-7416-1105-6

Rezension von Karl E. Aulbach

Mit Donny Cates hat sich endlich ein neuer Autor für die Comic-Serie um Dr. Strange gefunden. Endlich, weil sein Vorgänger den Charakter der Figur wirklich total verhunzt hat. Cates marschiert in dieser Hinsicht in die richtige Richtung, kann sich aber noch nicht vollständig  von den Vorfestlegungen seines Vorgängers lösen. Vielleicht wird dies dann seinem Nachfolger gelingen. Cates als Autor ist in Sachen „Doctor Strange“ wohl eine Eintagsfliege.

Der Band „Doctor Strange“ 8, um den es hier geht, ist für eine abschließende Bewertung allerdings auch nicht besonders gut geeignet, weil er Bestandteil eines Crossovers mit dem Titel „Verdammnis“ ist. Das heißt, Teile der Handlung sind in andere Bände beziehungsweise sogar Serien ausgelagert. Diese undurchsichtige Methode wird mittlerweile leider oft angewandt, um Leser auch für andere Reihen zu ködern. Das Ergebnis ist leider fast immer unbefriedigend und dürfte somit diesen Zweck verfehlen.

Immerhin ist der vorliegende Titel eine Finalausgabe. Der Leser erfährt also darin, wie die Gesamtgeschichte ausgeht. In dem besprochenen Band haben aus besagtem Grund auch zum Beispiel die Avengers einen Gastauftritt (unauffällig), und auch der freundliche Nachbar Spinne, der dem Sanctum Sanctuorum einen Besuch abgestattet hat (sehr witzig), gibt sich die Ehre.


Es geht ansonsten darum, dass Las Vegas unter anderem aus dem unglücklichen Verhalten des Dr. Strange der Verdammnis anheim gefallen ist. Der Doc versucht nun alles, um die Stadt zu retten, ist aber aufgrund der Vorgeschichte aus den bisherigen Bänden noch sehr angeschlagen. Ob es da eine gute Idee war, sich mit Mephisto auf eine Wette einzulassen?


Inhaltlich liegt eine deutliche Steigerung vor. Besonders gut gefallen haben die Zeichnungen, die teilweise wirklich ausgesprochen ansprechend ausgefallen sind. Niko Henrichon, Frazier Irving und Chip Zdarsky sollte man wirklich im Auge behalten.