Doctor Who: Dreamland - Invasion der Area 51 (DVD)

Doctor Who: Dreamland - Invasion der Area 51
GB 2007, Regie: Gary Russell

Rezension von Christel Scheja

Zwei Jahre nach dem Zeichentrick-Special „Auf der Suche nach der Unendlichkeit“ entschloss man sich bei der BBC dazu, noch eine weitere Geschichte mit dem zehnten Doktor umzusetzen. Diesmal allerdings computeranimiert und in dem Zeitraum, in dem der Timelord bereits ohne festen Begleiter unterwegs ist und auf seine Regeneration zusteuert.


Was soll schon in dem verschlafenen Örtchen Dry Springs los sein, das mitten in der Wüste Nevadas liegt? Zwar gibt es immer wieder Gerüchte von einem UFO, das vor mehr als zehn Jahren bei Roswell abgestürzt ist, aber daran glaubt kein vernünftig denkender Mensch, so wie Cassie, die im Diner des Ortes kellnert und ihr auf einer Ranch arbeitender indianischer Freund Jimmy. Sie versuchen die Anzeichen, das seither alles irgendwie anders ist, zu ignorieren, aber das können sie nicht mehr als eines Tages ein Fremder in den Diner hereinschneit.

Der nennt sich „Der Doktor“ und scheint ein spleeniger Brite zu sein, der eine Menge dummes Zeug redet. Kurze Zeit später sind sie mitsamt dem Typen auf der Flucht vor Sonnenbrillenträgern, die keinen Spaß verstehen, der Army und nicht zuletzt käferartigen Aliens. Und alles scheint sich auf ein legendäres militärisches Sperrgebiet zu zentrieren, dessen Existenz gerne geleugnet wird: Area 51.


Man merkt schon, dass dieses Special mit einem eher geringen Budget produziert wurde, sind die Animationen doch eher schlicht und einfach gehalten, sehr flächig, die Figuren bleiben sehr grob und puppenartig. Aber es reicht schon aus, um den Zuschauer für eine Dreiviertelstunde in eine andere Zeit zu entführen und ein typisches Abenteuer der Kult-Serie zu erzählen.

Man verknüpft nicht nur den Roswell-Mythos mit dem damaligen politischen und gesellschaftlichen Klima, denn immerhin ist der Kalte Krieg in vollem Gange und mehr denn je suchen West und Ost nach Waffen mit denen sie die Gegenseite einschüchtern können, sondern man bietet auch viele kleine aber feine Anspielungen auf den „Doctor Who“-Kosmos.

Wie immer liebt es der Timelord, sich erst einmal so sehr einzumischen, dass die Situation fast eskaliert, um dann entsprechend auf die verschiedenen Seiten einzuwirken und die Augen zu öffnen. Gut und Böse sind gar nicht so leicht erkennbar.

Die Handlung ist natürlich überschaubar gehalten, auch hier erkennt man genau, wie kurz die Episoden waren, die im Internet abgerufen werden konnten. Die Figuren erhalten genau soviel Profil, wie sie für diese Folge brauchen und der Doktor verhält sich tatsächlich so wie man es von ihm erwartet.

Auch hier macht der neue Synchronsprecher von David Tennant seine Arbeit ausgezeichnet. Man gewöhnt sich schnell an die Unterschiede zu seinem ehemaligen, leider schon lange verstorbenen Sprecher für diese Rolle. Es ist Polyband damit jedenfalls gelungen, die Atmosphäre des Originals zu erhalten und die Zuschauer damit in den Bann zu schlagen.

An Bonus-Material gibt es etwas weniger: neben einem kurzen Making-of nur Trailer zu den anderen von Polyband zuletzt veröffentlichten Titeln der Kultserie. Das kann man verzeihen, ebenso wie die Tatsache, dass das Booklet sich mit dem der anderen aktuellen DVD-Veröffentlichung deckt - was einfach daran liegt, dass beide Titel in der BD-Veröffentlichung auf einer Scheibe erscheinen.

Fazit: Auch „Doctor Who: Dreamland - Invasion der Area 51“ ist eine lohnende Anschaffung für alle Fans, auch wenn man vielleicht Abstriche bei der Animation machen muss. Aber die Handlung weiß gut zu unterhalten und ist so frech und unterhaltsam wie jede andere Folge der Kultserie auch und vor allem: Polyband hat sehr gute Arbeit geleistet, was die Sprecher und die Synchronisation angeht, etwas, was man durchaus honorieren sollte.


DVD-Facts:
Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph)
Ton: deutsch Dolby Digital 5.1, englisch Dolby Digital 2.0
Untertitel: deutsch, englisch

DVD-Extras:
Making-of