Quin Zaza - Die letzten Drachenfänger 1 (Comic)

Tako Kuwabara
Quin Zaza - Die letzten Drachenfänger 1
Übersetzung: Janine Wetherell
Cross Cult, 2019, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-964330-72-7

Rezension von Christel Scheja

Mangas, in denen Schiffsbesatzungen spannende Abenteuer erleben sind in der Manga-Szene nichts Neues. Oft sind es Piraten oder Soldaten auf einer Mission, selten genug greift jemand viel normalere Settings auf. Denn die Mannschaft der „Quin Zaza“ sind wohl oder übel „Die letzten Drachenjäger“.


Sie sind eine verschworene Gemeinschaft, die Männer und Frauen auf dem Luftschiff „Quin Zaza“. Von dem Kapitän bis hin zu den jüngsten Mitgliedern, die Mannschaft hält zusammen, auch wenn natürlich jeder seinen Platz kennt und sich in die Hierarchie fügt. Aber dadurch kann er oder sie sich auch darauf verlassen, dass die anderen für ihn oder sie da sind.

Ihren Lebensunterhalt verdienen sie sich als Drachenfänger. Sie erlegen die Tiere und schlachten sie aus, wo sie können - diese Reste verkaufen sie dann in den Städten die sie anfliegen oder tauschen sie gegen lebensnotwendige Ersatzteile, Treibstoff und zusätzliche Nahrung ein.

Allerdings sind sie nicht überall gleichermaßen willkommen und zudem setzen ihnen auch immer wieder Luftpiraten zu. Aber es gibt niemanden, der das Leben missen will, wenn er es einmal kennengelernt hat. Oder?


Es ist ganz klar zu erkennen, wer Pate für die Geschichten um die Drachenfänger steht, denn der Künstler fängt genau die Romantik ein, die man mit den Walfängern des 19. Jahrhunderts in Verbindung bringt, nur dass hier das Schiff in den Lüften unterwegs ist und kein großer Unterschied zwischen den Geschlechtern gemacht wird, was das Zusammenleben und die Arbeit betrifft. Alle müssen gleich hart ran, es gibt da keine Vergünstigungen oder besonderen Aufgaben, die nur ein Geschlecht erledigt. Und auch das Alter scheint nicht ganz so wichtig zu sein, denn ein Teil der Mannschaft rekrutiert sich aus Kindern.

Schaut man sich die Mechanismen des Drachenfangs an, so hat der Künstler das Vorgehen vom Wasser in die Luft übertragen. Als besonderer Gag ist zudem eine Reihe von Rezepten beigefügt worden, die man sicherlich auch mit anderem Fleisch umsetzen kann.

Zugleich scheint es auch egal zu sein, wie alt die Drachen sind - denn ein gewisser Niedlichkeitsalarm führt hier zu anderen Ergebnissen, als man normalerweise erwarten sollte.

Und so feiert die Serie mit einer moderaten Mischung aus Abenteuer und Action die Seefahrer-Romantik, die man durch Bücher wie „Moby Dick“ kennt, klammert aber die harten Aspekte aus und bleibt dann doch eher familiär.

Ein paar Entwicklungen deuten sich schon an, die das Ganze spannender machen könnten - allerdings dient dieser erste Band wohl tatsächlich nur dazu, um die Helden und ihre Welt einzuführen, damit man alle schon gut kennt, wenn es denn richtig losgehen wird.

Alles in allem ist der erste Band von „Quin Zaza - Die letzten Drachenfänger“ ein niedliches und unterhaltsames Abenteuer, das man auch schon jüngeren Lesern in die Hand drücken kann, denn Gewalt und Grausamkeit werden sehr harmlos geschildert und vor allem das Ambiente gepflegt, das sich sehr stark an die „Walfänger-Romantik“ des 19. Jahrhunderts anlehnt.