Kuhime 4: Familienbande (Comic)

Hideo Takenaka
Kuhime 4
Familienbande
Übersetzung: Janine Wetherell
Cross Cult, 2019, Paperback mit Klappenbroschur, 176 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-964331-13-7

Rezension von Christel Scheja

Ein Horrorhaus, eine ganze Bande von blutgierigen Menschenfresserinnen und eine geheimnisvolle Organisation, die gegen diese Plage kämpft, das sind die Zutaten, die auch den vierten Band von „Kuhime“ prägen, einer Serie, die ganz auf den Geschmack actionverwöhnter männlicher Leser ausgerichtet ist.

 

Seiji hat erfahren, dass er nicht der Einzige ist, der darauf sinnt, Rache an den blutgierigen Menschenfresserinnen zu nehmen. Und dass auch nicht alle Reaper nur Feinde sind. Denn eine der Frauen verrät ihm Einiges über die Herkunft und die Geschichte der Menschenfresserinnen, deutet an, dass ausgerechnet das süße Mädchen, das ihn zuvor gerettet hat, das wahre Monster ist und bisher nur ihre Erinnerung verloren hatte.

Das ändert sich aber als Kiri wieder weiß, wer sie ist und auf die Seite der anderen Reape“ schlägt. Seiji ist verzweifelt und wütend, bekommt aber unerwartete Hilfe und zugleich auch einen Schub. Denn auch er ist nicht unbedingt nur der unbescholtene junge Mann, der er bisher für alle anderen war.


Der vierte ist auch zugleich der letzte Band von „Kuhime“. Der Künstler scheint das Gefühl gehabt zu haben, die Geschichte nicht in das Unendliche dehnen zu können, deshalb fügen sich jetzt die ganzen Hinweise und Andeutungen der anderen Geschichten zu einem Gesamtbild zusammen, das wieder einmal Mythologie, Action und Horror wunderbar miteinander vereint.

Natürlich fließt noch einmal wieder jede Menge Blut, die Seiten werden munter gewechselt und Feinde zu scheinbaren Freunden, oder vielleicht auch nicht - die Geschichte lässt da viele Interpretationsmöglichkeiten genauso wie das Ende.

Bis es soweit ist, geht es noch einmal ordentlich rund, ein paar weitere Enthüllungen sorgen für Spannung und beweisen, dass man kein Menschenfresser sein muss, um einen bösen Killerinstinkt zu entwickeln und dazu geschaffen zu sein, ein Jäger zu werden. Das ist wohl eine der größeren und interessanteren Wendungen des Abschlussbandes.

Die Auflösung des ganzen Dilemmas scheint insgesamt sehr einfach, ist aber in sich rund und glaubwürdig genug um entsprechend fesseln zu können. Immerhin dürfen auch die Figuren noch etwas Profil entwickeln, so dass sie nicht ganz blass bleiben.

Alles in allem hat die Serie genau die richtige Länge bekommen, um alle wichtigen Eckpunkte der Geschichte abzuhandeln und am Ende genau mit den Ergebnissen abzuschließen, die man als Leser irgendwie erwartet.

„Kuhime“ ist eine solide Horror-Geschichte, die zwar ein altbekanntes Thema behandelt, dieses aber doch durchaus frisch und mit ein paar sehr interessanten Variationen abhandelt, bis zu einem interessanten und zufriedenstellenden Ende in diesem vierten und letzten Band.