Akram El-Bahay: Der feuerlose Drache - Flammenwüste 3 (Buch)

Akram El-Bahay
Der feuerlose Drache
Flammenwüste 3
Titelbild: Byzwa Dher
Bastei Lübbe, 2016, Taschenbuch, 560 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-404-20824-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Es kommt selten vor, dass ein Autor beide Kulturkreise, mit denen er vertraut ist, auch in seine Romane einfließen lässt. Der Journalist Akram El-Bahay tut dies in seiner „Flammenwüste“-Saga, deren dritter Band den Titel „Der feuerlose Drache“ trägt.


Anur war einst nur ein einfacher junger Mann, nun ist er durch den Kontakt zu den Drachen und die Machenschaften des finsteren Magiers Nyan zum Wächter des Wortes geworden, jener Silbe, die alle Magie lenkt und leitet. Wer sie seinen Besitz gelangt, beherrscht die Geschichte der Welt.

Leider hat er nicht verhindern können, dass der dunkle Zauberer das Wort an sich gebracht hat und es nun - gut hinter den Mauern der Stadt Mât verborgen - erforschen will.

Aber das muss Anur verhindern, deshalb bricht er zusammen mit seinem Drachengefährten Meno an der Spitze einer großen Drachenarmee auf, um den Magier aufzuhalten. Denn es gibt nur noch eine einzige Chance um ihn aufzuhalten, und genau das könnte Anur mehr kosten als er zu zahlen bereit ist.


Wie schon in den Vorgängerbänden entfesselt der Autor den Zauber einer Welt, wie man sie sonst nur in den Geschichten aus „1001 Nacht“ kennt. Die Handlung spart nicht mit all den exotischen Versatzstücken, die man auch dort kennt und vermischt sie gelungen mit Fantasy-Elementen, denn Drachen gehören in dieser Form nicht unbedingt zu den orientalischen Geschichten, wohl aber Ifrite und andere Geister.

Die Handlung ist eher klassisch: Der Böse scheint die Oberhand gewonnen zu haben und droht nun, die Macht an sich zu reißen und die Welt zu versklaven, etwas, was möglichst verhindert werden muss. Deshalb werfen der Held und seine Freunde alles was sie haben in eine Waagschale, um am Ende als Sieger da zu stehen.

Deshalb ist auch der Weg das Ziel. Der rote Faden wird nicht aus den Augen verloren, allerdings erlaubt es sich der Autor immer einmal wieder abzuschweifen und die Geschichte mit anderen Erzählungen und kleinen Schwenkern auf Nebenschauplätze auszubauen. Erstaunlicherweise entstehen dadurch keine Längen sondern eine durchaus angenehme und abwechslungsreiche Handung, die an Spannung nicht verliert.

Am Ende ist man deshalb zufrieden mit dem Ausgang, da der Autor alles sauber vorbereitet hat und die ganzen Hinweise und Andeutungen nun zu einem runden Showdown verbindet, der alle Erwartungen erfüllt.

Damit ist auch „Der feuerlose Drache“ ein unterhaltsamer Fantasy-Roman, der durch einen so farbenprächtigen wie komplexen Hintergrund punkten kann, in dem die orientalischen Elemente nicht aufgesetzt sondern sehr passend erscheinen und die Spannung bis zum Ende aufrecht erhalten wird.