Jeaniene Frost: Der Fluch des Verlangens (Buch)

Jeaniene Frost
Der Fluch des Verlangens
(Into the Fire, 2017)
Übersetzung: Sandra Müller
Penhaligon, 2018, Paperback, 414 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-7645-3213-0 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Vlad Tepesch, auch genannt Vlad der Pfähler und weit besser aber bekannt unter dem Namen Dracula, hat nach Jahrhunderten seine Erfüllung gefunden. Nicht etwa, wie man annehmen könnte, in Ausübung von Macht sondern in der wahren und hingebungsvollen Liebe zu einer Frau. Leila erdet ihn, zähmt den so unberechenbaren Despoten und verschafft ihm das, auf was er so lange verzichten musste: Glück.

Doch nur zu bald ist es mit Nämlichem vorbei. Die mannigfaltigen Gegner des mächtigen Feuervampirs ahnen, dass Vlad eine Achillesferse hat - über seine große, einzige Liebe können sie ihn unter Druck setzen.

Nekromanten bemächtigen sich Vlads Stiefsohn und binden diesen mittels eines dunklen Hexer-Rituals an Leila. Welche Verletzungen auch immer dem einen zugefügt werden, welche Schmerzen es zu erleiden gilt, die andere spürt diese gleichzeitig. Die Nekromanten drohen damit, ihren Gefangenen zu töten und damit auch Leila zu ermorden, wenn Vlad nicht tut, was sie verlangen.

Ein Wettlauf beginnt, eine Hatz, die Vlad, Leila und ihre Verbündeten zunächst in die ihnen bis dato unbekannte Welt der menschlichen Hexer und der Dämonen führt. Doch werden sie den Gefangenen finden und befreien können? Und was für Opfer warten auf sie?


Neben den Cat- & Bones-Romanen, mit denen die Autorin die Fans der Urban Fantasy ebenso für sich erobern konnte wie die der Romantasy, begann sie schon vor einiger Zeit in derselben Welt ihre Geschichte um Vlad und Leila zu installieren.

Was sich zunächst ein wenig als gelungene Mischung aus „Cinderella“ und „Romeo & Julia“ anbot, das entwickelte in der Folgezeit einen gewissen, ganz eigenen Sog.

Mit dem rumänischen Pfähler hat Frost eine sehr interessante Figur geschaffen. Das ist ein Mann, der tief traumatisiert durch seine eigene Jugend sein Herz verhärtet hat, zurecht als einer der brutalsten Vampire gilt. Was aber steckt hinter der undurchdringlich scheinenden Schale - und wie wird es der selbst ihr Päckchen an Verletzungen, Demütigungen und Traumatisierungen mit sich tragenden Leila gelingen, den Panzer aufzubrechen? Fragen, die in den ersten Bänden befriedigend beantwortet wurden.

Vorliegend konzentriert sich die Autorin eher auf die packende Thriller-Handlung. Geschickt lässt sie neue Figuren und magische Gestalten in den Plot einfließen - vielleicht auch, um weiter Spin-offs vorzubereiten. Hexer, Dämonen, Nekromanten und eine vampirische Polizeieinheit spielen mit bei der Suche nach dem Entführten. Dabei treffen wir auf alte Bekannte, wobei der Fokus eindeutig auf Leila und Vlad bleibt.

Leila selbst wird dabei weit mehr als bislang mit Hintergrund versehen. Wir erfahren, dass sie zu einem Teil von amerikanischen Ureinwohnern - den Cherokee - abstammt, aber auch dämonisches Blut in ihren Adern fließt. Temporeich geht es dann auf die Jagd nach den Entführern, immer wieder unterbrochen von packend aufgezogenen Kämpfen, Mysterien und Wendungen.

So wird das Buch alle Fans Frost’scher Erzählkunst mehr als zufriedenstellen, bringt es doch einen in sich runden Abschluss der Love-Story mit jeder Menge actionreicher Auseinandersetzungen.