Marshall Ryan Maresca: Die Fehde der Magier - Die Chroniken von Maradaine 2 (Buch)

Marshall Ryan Maresca
Die Fehde der Magier
Die Chroniken von Maradaine 2
(A Murder of Mages, 2015)
Übersetzung: Linda Budinger
Titelbild: Christof Grobelski
Bastei Lübbe, 2018, Taschenbuch, 478 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-404-20917-0 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Einst war sie eine Göre aus einem der Elendsviertel der Stadt - die Rede ist von Satrine Rainey. Dann, mit vierzehn Jahren, heuerte sie beim Geheimdienst an, erhielt eine Ausbildung und Erziehung zu einer Adeligen, bevor sie ihre Spionage-Karriere für die Hochzeit mit einem Konstabler beendete. Als dieser eines Nachts fast erschlagen wird und fürderhin nur noch geistig abwesend vor sich hindämmert, muss sie, um die beiden Töchter durchzubringen, dringend eine Einnahmequelle auftun. Sie reaktiviert ihr altes Wissen, fälscht eine Verfügung und schleicht sich als Konstabler dritter Klasse in die Stadtwacht ein.

Dass sie ausgerechnet Minox Welling, einem unausgebildeten Zauberer als Partner zugeteilt wird, erweist sich als - herausfordernd.

Ihr erster Fall führt sie zu einem rituell ermordeten Magier; weitere Zauberer werden in der Folge ermordet. Die Suche führt unsere Ermittler mitten hinein in die Auseinandersetzungen und Geheimnisse der Magiergilde, bei der eine Zirkelfehde droht - oder steckt doch jemand ganz anderes hinter den Ritualmorden…?


Eine de facto allein erziehende Frau als Konstabler in einem Fantasy-Roman ist eine wahrlich ungewöhnliche Protagonistin. Das ist schon in einer modernen Gesellschaft eine Herausforderung, in einer archaischen Welt, in der die Geschlechterrolle festzementiert scheint, ist so etwas - ambitioniert scheint als Adjektiv zu kurz gegriffen zu sein.

Nun, unsere Inspektorin und ihr Seniorpartner erinnern auf den ersten Blick an gewohnte Ermittlerduos. Allerdings ist vorliegend nicht wirklich klar, wer hier die beherrschende Rolle besetzt. Das intuitive Genie, das in seiner Art ein ganz klein wenig an Sherlock Holmes erinnert, oder die toughe Mutter mit dem Sinn für logische Zusammenhänge. Beide zusammen ergeben auf jeden Fall mehr als die Summe des Ganzen, so dass sich die Gangster auf ein neues Sheriff-Gespann in der Stadt einstellen dürfen.

Dass Satrines kreative Bewerbung auffliegt, ist nur eine der Schwierigkeiten, die im Rahmen der rasanten Ermittlungen überwunden werden muss. Der Autor hält hier jede Menge Wendungen für uns bereit, inkludiert geschickt die Magie und die gesellschaftlichen Besonderheiten der Stadt in seinen Plot und legt ein faszinierend zu lesendes Ermittler-Garn vor.

Das Beste daran: Es gibt derzeit noch zwei Fortsetzungen dieser überaus gelungenen Mischung aus Fantasy und Krimi. Auch die erste Trilogie aus Maradaine wartet noch auf ihre deutsche Fortsetzung, wobei allerdings bis Herbst 2019 bei Bastei Lübbe leider noch nichts in Vorbereitung ist.