Love and Lies 1 (DVD)

Love and Lies 1
J 2017

Rezension von Christel Scheja

„Love and Lies“ erscheint als Manga bereits seit 2014 in Japan und wird in Deutschland seit Oktober 2018 auch von Kaze veröffentlicht, Ebenso hat sich Nipponart der 12teiligen Anime-Serie aus dem Jahr 2017 angenommen, die nun auch die auf drei DVDs veröffentlicht wird. Die erste ist im November 2018 erschienen, die anderen werden im zwei- bis dreimonatigen Abstand herauskommen.


In einer nicht allzu fernen Zukunft hat die japanische Regierung eine Lösung für die sinkenden Geburtenraten gefunden. Es darf keine Singles mehr geben, die jungen Leute erhalten um ihren sechzehnten Geburtstag herum die Information wer der für sie passende Partner ist, den sie zwar nicht sofort heiraten müssen, aber mit dem sie zusammen kommen sollten. Wer sich gegen die Auswahl wehrt und versucht, dieser auszuweichen, landet im Gefängnis.

Immerhin scheint dies seit vielen Jahren sogar zu funktionieren - das besondere Verfahren der Partnerwahl nach körperlichen und geistigen Fähigkeiten hat eine wesentlich leistungsfähigere und klügere Generation hervorgebracht, die meisten Paare haben sich sogar lieben gelernt, so wie die Eltern von Yukari.

Der Junge ist allerdings nicht so glücklich, denn er hat festgestellt, dass er sich inzwischen in die gleichaltrige Misaki verliebt hat, auch wenn es ihm schwer fällt, ihr das zu gestehen. Und diese scheint gar nicht einmal so abgeneigt.

Allerdings muss auch er damit leben, dass ihm eine Andere zugeteilt wird. Ririna ist ebenfalls nicht begeistert von dem Zwang, findet es aber interessant, welche Gefühle Yukari für Misaki hegt und kommt deshalb auf eine verrückte Idee.


Die japanische Regierung muss offensichtlich immer wieder dafür herhalten, ein Regime zu sein, das das Leben der Bevölkerung bis in den privaten Bereich hin bestimmt. In dieser doch eher heiteren und wenig futuristischen Utopie ist es die Partnerwahl - etwas, was gut gemeint ist, aber natürlich nicht viel mit Liebe und Romantik zu tun hat.

Der Aufhänger funktioniert immerhin erst einmal, verkompliziert er die ohnehin nicht schon einfache Beziehung zwischen Yukari und Misaki dann und bringt einen weiteren Mitspieler ein, der das Ganze noch mehr in Spannung versetzt.

Letztendlich ist der Hintergrund nur dazu da, um einer typischen Liebesgeschichte ein wenig mehr Pepp zu verleihen, denn bis auf die Tatsache, dass Ririna sich mit Yukari verloben muss, den sie nicht einmal kennt, gibt es keinen äußeren Einfluss, der Probleme bereitet.

Stattdessen konzentriert sich die Handlung mehr auf die verwirrenden Gefühle und die Unsicherheit, die den unerfahrenen Yukari prägen und vor dem letzten Schritt zurückweichen lassen, weil er sich nicht wirklich traut dem Mädchen, das er so lange kennt und mit der er so lange in lockerer Freundschaft verbunden war, seine Gefühle zu gestehen - etwas, was man auch aus vielen anderen Liebesgeschichten kennt.

Zwar bleibt die Bedrohung, wegen der verbotenen Gefühle im Gefängnis zu landen, aber letztendlich überwiegt dann doch die Neugier von Ririna, die das Konzept der Liebe verstehen möchte und dabei noch mehr für Chaos sorgt.

Serie ist damit in erster Linie eine romantische Comedy im Schulumfeld, die vor allem jungen Zuschauerinnen gefallen wird.

Bild und Ton sind auf der Höhe der Zeit, auch die Animationen sind sehr solide gemacht. An Extras gibt es einen Sticker und einen Pappaufsteller, aber leider kein Booklet.

Fazit: „Love and Lies“ mag auf den ersten Blick wie eine Dystopie wirken, benutzt das Setting aber in den ersten vier Folgen bisher nur, um ein bisschen Schwung in die romantische Schulkomödie zu bringen, die ansonsten nicht aus dem Rahmen ihres Genres fällt, sondern eher die üblichen Handlungsmuster abspielt.


DVD-Facts:
Bild: 1,78:1 (16:9)
Ton: deutsch Dolby Digital 5.1, japanisch PCM Stereo
Untertitel: deutsch

DVD-Extras:
keine