Mark Brandis - Weltraumpartisanen 3: Unternehmen Delphin (Comic)

Mark Brandis - Weltraumpartisanen 3
Unternehmen Delphin
Autor: Nikolai von Michalewsky
Titelbild und Zeichnungen: Michael Vogt
Panini, 2018, Hardcover, 64 Seiten, 17,00 EUR, ISBN 978-3-7416-1000-4

Rezension von Christel Scheja

Die Comic-Adaption von „Mark Brandis - Weltraumpartisanen“ geht bereits in die dritte Runde. Wieder einmal ist Michael Vogt pünktlich, denn „Unternehmen Delphin“ erscheint genau ein Jahr nach „Verrat auf der Venus“ und spinnt die Ereignisse fort.


Es sieht nicht gut aus für Mark, denn obwohl er sich freiwillig den Vereinten Orientalischen Republiken gestellt hat, landet er vor einem Standgericht und soll erschossen werden. Dabei könnten seine Informationen eine Katastrophe verhindern, bereitet doch die „Reinigende Flamme“ unter General Smith, der die Macht in der westlichen Welt übernommen hat, einen vernichtenden Schlag gegen den Feind vor.

Derweil versuchen seine Kameraden und Freunde zu retten, was zu retten ist, entwickeln verbissen einen Plan, um die ehemals eigenen Leute vom Einsatz der ultimativen Waffe abzuhalten. Allerdings zeigt sich, dass nicht alle bereit sind, über ihren Schatten zu springen und das eigene Gewissen über Eide zu stellen…


Man merkt in diesem Band, dass sich die Ereignisse zuspitzen, denn nicht nur beim Helden selbst, auch an anderen Orten brennt die Welt. Der Widerstand formiert sich, auch wenn der Würgegriff der „Reinigenden Flamme“ immer stärker wird. Aber noch versuchen aufrechte Männer und Frauen zu retten, was sie retten können, auch wenn es bedeutet, dass sie ihre Loyalität in Frage stellen und ihr Gewissen reden lassen müssen.

Das ist sehr interessant und auch dem Buch gegenüber adäquat umgesetzt. Michael Vogt gelingt es, trotz Straffungen die wichtigen Elemente der Geschichte hervorzuheben, die Konflikte zu vertiefen und den handelnden Figuren ein Profil zu verleihen.

Die Zeichnungen schaffen einen gelungenen Spagat zwischen dem Futurismus der 70er Jahre und modernen Entwicklungen, die sicherlich auch dem Autor der Bücher gefallen hätten.

Wieder einmal ist die Geschichte so aus einem Guss und weiß inhaltlich wie auch künstlerisch voll zu überzeugen.

Auch wenn das Geschehen vereinfacht dargestellt wird, so greift es doch auch Themen auf, die aktueller denn je sind, wenn man sich die Weltpolitik ansieht. Wie immer wird auf unaufdringliche Art darauf hingewiesen, welche Folgen der Schrei nach einem „Starken Mann“ haben kann, vor allem wenn dieser jetzt seine wahren Absichten zeigt und keine Skrupel mehr hat, auch seine eigenen ehemaligen Anhänger über die Klinge springen zu lassen…

Es passiert jedenfalls eine ganze Menge auf den 64 Seiten und in einem beigefügten Interview mit der Witwe des Autors werden auch noch interessante Details enthüllt.

Fazit: „Unternehmen Delphin“ ist ein weiteres gelungenes Werk aus der „Mark-Brandis“-Reihe, das zeigt, dass sich die Macher deutscher Science Fiction ganz und gar nicht hinter den französischen Kollegen verstecken müssen, gerade was die Qualität sowohl im künstlerischen wie auch inhaltlichen Bereich betrifft.