Hellboy Kompendium 3 (Comic)

Mike Mignola
Hellboy Kompendium 3
1. Der Ruf der Finsternis
2. Die Wilde Jagd
3. Der Sturm
(Hellboy, 1998-2017)
Übersetzung: Gunther Nickel, Christian Endres u.a.
Titelbild: Mike Mignola
Zeichnungen: Duncan Fegedro
Cross Cult, 2018, Hardcover, 480 Seiten, 60,00 EUR, ISBN 978-3-95981-787-5

Rezension von Christel Scheja

Nach fast zwei Jahren Pause geht es nun mit der Veröffentlichung der „Hellboy“-Reihe in sogenannten Kompendien weiter. Eine gute Sache, steht doch ein neuer Film ins Haus, der das Interesse der Leser wieder wecken könnte. Dieser dritte Sammelband vereint nun die Bände, die die Vorgeschichte zum letzten großen Hellboy-Kapitel bilden

 

„Der Ruf der Finsternis“ und eine weltweite Versammlung der Hexen bringt Hellboy dazu, sich alleine in das Zwischenreich der Baba Yaga zu wagen, auch wenn er die Gefahr kennt, die das mit sich bringt. Und richtig: Die rachsüchtige alte Hexe hat sich mit einem unsterblichen Kriegerfürsten verbündet, der Hellboy für sie erledigen soll, doch ob der wirklich nach ihrer Pfeife springt…

„Die Wilde Jagd“ ist eine Vereinigung von britischen Gentleman, die die uralten Traditionen ihrer keltischen Ahnen aufrechterhalten. Sie bitten Hellboy, sie dabei zu unterstützen, herauszufinden, warum sich die Riesen wieder aus ihren Gräbern erheben, und diese auszuschalten. Aber damit gerät der Höllenjunge in einen vor Jahrtausenden begonnenen Konflikt.

„Der Sturm“ nimmt kein Ende, denn Hellboy ist nun dazu verdammt, mit dem Schwert Excalibur die Ritter Britanniens zusammen zu rufen, um sie gegen die Königin des Blutes zu führen. Doch Nimue ist nicht so leicht zu besiegen wie gedacht - und allein das Vorhaben fordert von ihm einen hohen Preis.


Mike Mignola ist diesmal in erster Linie für die Texte verantwortlich, die Zeichnungen stammen von dem britischen Künstler Duncan Fegredo, der dem Höllenjungen und seiner Welt einen ganz eigenen Stil gibt, ohne von der Atmosphäre abzuweichen, die Mignola geschaffen hat.

Hellboy agiert auch diesmal ohne seine Freunde, auch wenn einige wenige kleinere Auftritte haben. Aber seine Interaktionen mit den mächtigen magischen und teilweise auch sehr bösartigen Wesen der irdischen Mythologie fordern schon einen Helden, der mehr erdulden kann als einfache Menschen.

Während das Geplänkel mit dem unsterblichen Kriegsfürsten noch mehr auf seiner Wellenlänge ist, weil die beiden in etwa vom gleichen Schlag sind, behagen ihm die Ränkespiele der Hexen weniger, denn die Listen der Frauen sind manchmal zu hoch von ihn. Dumm ist Hellboy nicht, aber gerade im Kampf gegen Nimue steht ihm sein gutes Herz mehrfach im Weg.

Die Geschichten werden mit sehr viel Liebe zum Detail erzählt. Man merkt, dass sich der Texter und der Künstler sehr genau mit den zugrunde liegenden Mythen beschäftigt haben und diese mit eigenen Ideen verquicken, um etwas ganz Neues daraus zu machen.

Die Geschichten sind zwar meistens actionreich und düster, haben aber auch immer wieder einen Funken Hoffnung in Form liebenswerter Herzlichkeit und Nähe der Personen zueinander. Und gerade wenn man es am Wenigsten erwartet, eröffnen die Figuren neue Facetten ihres Wesens und lenken so die Handlung in eine ganz eigene Richtung. Die Geschichten sind jedenfalls faszinierend und tiefgründig konzipiert, regen zum Nachdenken an. Die Zeichnungen sind durchweg stimmig, sowohl in Strich wie auch in Farbe und vertiefen die Atmosphäre.

Wer ein Faible für Mythologie hat, dem wird das dritte „Hellboy“-Kompendium sicherlich durchweg gefallen, denn die Geschichten sind spannend und mit Respekt vor den Vorlagen erzählt, interpretieren diese immer wieder neu und mit dem genau richtigen Ambiente. Zudem wird jede Menge Action geboten, denn der Höllenjunge ist nun einmal ein Mann der Tat und keiner des Geistes.