Doctor Strange 7 (Comic)

Donny Cates
Doctor Strange 7
(Doctor Strange 381-385, 2016/2017)
Übersetzung: Marc-Oliver Frisch
Zeichnungen: Gabriel Hernandez Walta u.a.
Panini, 2018, Paperback, 116 Seiten, 13,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0835-3

Rezension von Christel Scheja

Die „Legacy“-Ära bringt auch für die „Doctor Strange“-Serie neue Veränderungen mit sich. Nicht nur, dass man im Original zu einer hohen Nummerierung der Ausgabe zurückgekehrt ist, um an die ganz alte Serie anzuknüpfen, auch ein paar andere Dinge sind auf den Kopf gestellt worden.


Was ist auf der Erde los? Die Besucher der magischen Kneipe und auch Thor zeigen sich ganz und gar nicht begeistert von der Tatsache, dass nicht mehr Stephen Strange, sondern Loki den Mantel und Titel des Meisterzauberers trägt und im Sanctum Sanctorum lebt.

Wo ist der ehemalige Arzt und Chirurg abgeblieben, und was ist eigentlich mit Wong los, denn auch der ist schon gar nicht mehr gesehen worden. Allein seine Bibliothekarin und neuen Schülerin Zelma hält die Stellung.

Loki beteuert den Zweiflern gegenüber immer wieder, dass er den Titel nicht geraubt habe und es wirklich ehrlich meine, aber glauben mag ihm das keiner - eher im Gegenteil, denn immerhin versucht er auch im Sanctum Sanctorum (so wie es seine Art ist) alles herauszufinden, was noch vor ihm geheim gehalten wird.

Es ist Scarlet Witch, die nun nach Strange sucht und ihn kurzerhand zur Rede stellt, damit er diese Scharade beendet; aber das ist leichter gesagt als getan.


Der neue Band verbindet ganz offensichtlich die klassischen Geschichten mit den letzten Entwicklungen, um die Serie auf ein neues Fundament zu stellen. Man merkt dabei schon, dass sich die Künstler auch auf Ereignisse und Figuren beziehen, die eher in Crossovers aufgetaucht sind, dennoch wird genug erklärt, um der Geschichte auch ohne das Vorwissen verstehen zu können.

Gleichzeitig werden ein paar Dinge gerade gerückt, die durch die Empirikul zerstört worden sind. Und es ist fast rührend zu sehen, wie sich Loki auch weiterhin bemüht gut und edel zu sein, auf der anderen Seite aber auch nicht wirklich aus seiner Haut kann. Ebensowenig wie Stephen, der sich nun erst einmal zurückgezogen hat und wieder praktiziert, wenn auch auf andere Weise als je zuvor.

Das Ganze ist sehr amüsant zu lesen, kurzweilig gestaltet und fängt auch wieder einmal den Geist ein, der neue und alte Ausprägungen der Serie miteinander verbindet. Natürlich bleibt der neue Doctor Strange ein eher unwilliger und frustrierter Held, der gerne in Fettnäpfchen tritt, aber es besteht Hoffnung, dass er nach und nach wieder zur alten Form zurückkehrt - das merkt man auch im Zusammenspiel mit Loki, der sich tatsächlich deutlich verändert hat und nicht wieder nur der Trickster ist, der auf Kosten der anderen seinen Spaß haben will.

„Doctor Strange“ 7 ist ein interessanter Band, der neuen Lesern durchaus einen Einstieg bieten kann, auch wenn es ein paar Rückbezüge zu früheren Ereignissen gibt. Aber mit diesem Abenteuer schafft es die Serie wieder einen gewissen Status Quo zu dem Doctor Strange“ herzustellen, den viele kennen und lieben - einschließlich eines gewissen Mantels.