Tenjo Tenge 22 (Comic)

Oh! great
Tenjo Tenge 22
Übersetzung: Josef Shanel & Matthias Wissnet
Panini, 2011, Taschenbuch, 212 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-86201-124-7

Rezension von Irene Salzmann

Man braucht es nicht hinter dem Berg zu halten: „Tenjo Tenge“ lief viele Jahre, die Wartezeiten zwischen den Bänden waren nicht unerheblich, und über einen solchen Zeitraum fällt es schwer, sich zu erinnern, wie das Ganze angefangen hat, das nun zu einem göttlichen Kampf um die schiere Existenz aufgebläht wurde und gleichzeitig den Einzelnen reduziert auf seinen persönlichen Wunsch, stärker zu werden und voranzukommen.


Viele der Protagonisten erweisen sich als Reinkarnationen oder Avatare höherer Mächte, die ihr Schicksal erfüllen müssen, zum Guten oder zum Schlechten. Wer ihnen im Weg steht, wird vernichtet, dem höheren Ziel geopfert. Infolgedessen kehren Charaktere zurück, die den Tod überwunden haben. Ihre eigentlichen Ziele werden kaum angeschnitten, es geht eigentlich nur um die Aufgabe, die sie erfüllen müssen.

 

Das ist so verworren und kryptisch, das selbst eine neuerlich Lektüre am Stück nicht für mehr Klarheit wird sorgen können. Dem Künstler geht es ohnehin vordringlich um Action und nochmal Action sowie Erotik und nochmal Erotik, so dass der Hintergrund, der alles verbinden sollte, Hintergrund bleibt und auch am Ende nicht viel Klärung bringt.

Natürlich treffen die Antagonisten aufeinander, es gibt Verluste zu beklagen - und dann ist alles plötzlich wieder gut?!

Eine merkwürdige Serie, die mit jedem weiteren Band rätselhafter wurde und stets neue Fragen aufwarf, selbst wenn man glaubte, dem Kern näher gekommen zu sein. Zwar hübsch anzusehen, aber letztendlich ein Titel, der über des Lesers Kopf viele Fragezeichen schweben lässt.