Batwing Megaband 2: Batmans Erbe (Comic)

Batwing Megaband 2
Batmans Erbe
(Batwing 13-24, 26)
Autoren: Judd Winick, Fabian Nicieza, Justin Gray, Jimmy Palmiotti
Titelbild: Ken Lashley, Jason Wright
Zeichnungen: Marcus To, Fabrizio Fiorentino, Allan Jefferson u.a.
Übersetzung: Jörg Fassbender
Panini, 2014, Paperback, 280 Seiten, 28,00 EUR, ISBN 978-3-95798-071-7

Rezension von Elmar Huber

Die Anhängerschaft eines gewissen Father Lost, die Finders, terrorisieren das Gebiet um die Ortschaft Tinah. Als Batwing eine Versammlung dieser Gruppe zerschlagen will, gelingt es Father Lost, in seinen Geist einzudringen und ihn zu manipulieren. Da kommt Batwing die Vigilantin Dawn zu Hilfe, die er bereits aus seinen Kindheitstagen kennt.

Nachdem Ancil Marksbury, der Sohn eines einflussreichen Industriellen, ein kleines Mädchen getötet hat, werden entsprechende Stellen geschmiert. Marksbury kommt schnell wieder frei, nur um kurz darauf wieder zu töten. Mit einer List gelingt es David Zavimbe und seiner Partnerin Kia, die korrupten Stellen innerhalb der Polizei bloßzustellen und als Batwing eine Verhaftung Marksburys zu erwirken. Doch damit ziehen David und Kia nicht nur das Misstrauen ihrer Kollegen auf sich, auch Marksbury Senior schwört Rache. Er heuert den Schurken Sky-Pirate an, der Batwing empfindlich trifft, dessen Hautquartier zerstört und seinen Freund Matu dabei lebensgefährlich verletzt. Gleichzeitig befreit Dawn in Markesburys Auftrag Ancil aus dem Gefängnis. Es kommt zu David Zavimbes finalem Kampf als Batwing, der nicht ohne Opfer bleibt.

Nach David Zavimbe legt Luke Fox, der Sohn von Wayne Enterprises CEO Lucious Fox, eine neue, weiterentwickelte Batwing-Rüstung an und bekommt es gleich mit Lady Marabunta samt ihren Kriegern und Lion-Mane zu tun, die in Afrika eine illegale Diamantenmine am Laufen haben, mit der Waffengeschäfte finanziert werden. Die Marabunta-Krieger verfolgen Luke bis nach Gotham, wo sie seinen Vater entführen.

Nach dieser Niederlage und der Übernahme der Mine durch Wayne Enterprises, engagiert der Hintermann Charlie Caligula die Attentäterin Lady Vic, um einige Anschläge auf Wayne Enterprises durchzuführen. Unter falschem Namen reist Luke nach Rom, wo der größenwahnsinnige Caligula sein Hauptquartier hat, und zieht dessen Aufmerksamkeit auf sich. Mit Hilfe von Legionary zerschlägt er Caligulas weitere Pläne.
 

Dass hier sowohl David Zavimbes Ausstand, wie auch die ersten Abenteuer von Luke Fox enthalten sind, lädt natürlich zum direkten Vergleich der beiden Batwing-Inkarnationen ein. Und es tut einem direkt leid, dass David Zavimbe, über dessen Vergangenheit man gerade einiges erfahren hat, so lieblos abserviert wurde. Gerade der letzte Fall vor seiner Dienstniederlegung, verfasst von Fabian Nicieza („Deadpool“), gefällt sehr gut und nutzt gekonnt das Spannungsfeld aus weit verzweigter Korruption und dem Unvermögen eines einzelnen, dagegen anzugehen. Hier wird auf wirksame Weise ein Klima aus Misstrauen und unterschwelliger Anspannung geschaffen. Und das ganz ohne Supergegner. Mit dieser bodenständigen Marschrichtung wäre auf dem dunklen Kontinent, der einen schönen Kontrast zum amerikanischen Hintergrund Gothams bot, noch deutlich Potenzial vorhanden gewesen. Auch wenn eine optische Überarbeitung seiner albernen Rüstung nicht geschadet hätte.

Das Ende von Zavimbe als Batwing wirkt trotz einer Alibi-Szene mit Batman doch sehr überhastet, und Batmans Worte lesen sich wie ein Lippenbekenntnis.
 
Luke Fox ist als Sohn von Lucious Fox schon wegen seiner Familienbande von Anfang an mehr im Bat-Universum verankert. Bei seinem ersten Einsatz als Batwing muss er sich gleich mit irgendwelchen Über-Gegnern in Insektenrüstungen kloppen sowie einem riesenhaften Mensch-Löwen. Ein deutlicher Kontrast zu den Einsätzen von Batwing V.1.0 und erstmal affiges Over-Statement und Vollgas gegen nicht weiter erwähnenswerte 08/15-Gegner, statt dem Leser Gelegenheit zu geben, die Figur zunächst kennenzulernen und zu sehen, wie sie in die Batwing-Rolle wächst. Immerhin darf Luke einen sehr viel schnittigeren Anzug tragen (siehe Coverbild).

So richtig will der Funke in Sachen Luke Fox nicht überspringen, selbst wenn sich die Autoren Justin Gray und Jimmy Palmiotti bemühen, auch die private Seite zu zeigen. Sein Doppelleben geheim zu halten und ständige Ausreden für seine Abwesenheit und seine Verletzungen zu finden, kommt weder bei seiner Familie noch bei seiner Freundin gut an. Doch selbst das ergeht sich in endlosen Wiederholungen, ohne die Figuren weiterzubringen.

Zeichnerisch wird der Band von fünf Künstlern bestritten, die alle solides Niveau bieten. Mit eigenem Stil und ungewöhnlichen Perspektiven fällt einzig Allan Jefferson besonders positiv auf, der leider nur eine Nummer bebildert hat.

Dem „Batman Inc.“-Ableger bleibt keine Zeit, sich zu entwickeln. DC zog die Notbremse und schickte „Batwing V.2.0“ hinterher, der bisher nur wenig überzeugende Action-Kost bietet.