Peter Newman: Arglist - Vagant 2 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 04. August 2018 12:12

Peter Newman
Arglist
Vagant 2
(The Malice, 2016)
Übersetzung: Helga Parmiter
Titelbild: Jaime Jones
Cross Cult, 2018, Taschenbuch, 520 Seiten, 16,00 EUR, ISBN 978-3-95981-497-3 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Carsten Kuhr
Seit einigen Jahren schon ist es ruhig geworden um den einsamen Wanderer mit seinem Schwert, den man unter dem Namen Vargant kennt. Er ist zusammen mit einem Freund und einem Mädchen sesshaft geworden, baut auf dem kargen Land an, was sie brauchen und tätigt Handel mit und in der nahen Stadt. „Gammas Schwert“, einst unabdingbarer Begleiter des Mannes ruht, wohl verpackt und versteckt in einer Truhe.
Doch seit Kurzem regt sich das Schwert. Das Klopfen, das Rumoren wird immer deutlicher, lauter und ungeduldiger. Da hilft es auch nichts, dass er es abpolstert, wohl verpackt unter dem Fußboden versteckt. Das Schwert ist unruhig, will erneut auf Reisen gehen. Und, wenn der Vargant alt und müde ist, dann muss ein neuer Träger gerufen, verführt und auserwählt werden.
Das Mädchen Vesper hört die Einflüsterungen und begibt sich auf den Weg, einen neuen Träger für die Waffe zu suchen. Mit Bekannten, die sie unterwegs um sich sammelt, macht sie sich auf durch eine Welt, die karg und gefährlich ist, in der Gewalt und Not herrscht und das Schwert nicht nur eine Waffe, sondern auch ein Lotse ist…
Im Mittelband der Trilogie geschieht… hmm, nur wenig wirklich Neues. Nach wie vor bemerkt man bei der Lektüre einen recht dünnen roten Faden, dem der Plot folgt, allein eine wirkliche Queste gilt es nicht zu bestehen.
Statt also packende Kämpfe, statt Triumphe und Offenbarungen konzentriert sich der Autor auf die Beschreibung einer zukünftigen Welt, die zu einer fast archaisch zu nennenden Gesellschaftsform zurückgekehrt ist.
Im Verlauf des Road Trips sammelt Vesper immer weitere Informationen, die sich aber nach wie vor noch nicht zu einem wirklichen umfassenden Bild fügen. Die dramatischen Geschehnisse, denen sie dabei ausgesetzt ist, werden fast schon als Nebenschauplatz beiläufig abgehandelt, wobei ich den Eindruck hatte, dass der Autor das Motto „Der Weg ist das Ziel“ beherzigt. Das führt dazu, dass man ein immer dezidierteres Bild dieser dystopischen Welt zu sehen bekommt, aber nie wirklich von dieser gefesselt werden. Auch die Figuren bleiben undeutlich und blass, selbst mit Vesper als Handlungsträgerin wurde ich nie wirklich warm.
Fazit: Der Mittelband der Trilogie bringt wenig wirklich Neues. Zwar erwartet uns eine neue Hauptperson, allein es mangelt dem Text an wirklich packenden Szenen. Hauptdarsteller ist nach wie vor die dystopische Welt selbst, die Figuren, ja der Handlungsbogen stehen dahinter zurück.