X-Men: Blue 2 (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 01. August 2018 07:33

Cullen Bunn
X-Men: Blue 2
(X-Men: Blue 7-12, 2017)
Übersetzung: Jürgen Petz
Titelbild: Art Adams
Zeichnungen: Douglas Franchin, Thony Silas, Cory Smith u.a.
Panini, 2018, Paperback, 132 Seiten, 15,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0645-9
Rezension von Irene Salzmann
Die USA werden beherrscht von einem alles andere als noblen Captain America und der Verbrecher-Organisation Hydra. Emma Frost hat einen Deal mit ihnen, so dass sie Mutanten und Menschen, die friedlich und frei von der Knute des Terror-Regimes leben wollen, in New Tian willkommen heißen darf. Die originalen X-Men aus der Vergangenheit und ihre Verbündete erkennen schnell, dass der schöne Schein trügt und Andersdenkende interniert werden.
Wegen ihrer Einmischung werden die X-Men von ehemaligen Freunden, die nun für Emma arbeiten, angegriffen. Alle mit Ausnahme von Jean Grey und Jimmy Hudson, Wolverines Sohn aus dem Ultimate Universe, werden gefangengenommen.
Während die beiden unverhofft Unterstützung durch ihren Mentor Magneto erhalten, manipuliert Emma Cyclops Geist, um den jungen Mann in den Scott Summers zu verwandeln, den sie einst geliebt hat und der nun tot ist.
Die Goblin Queen ist gekommen, um ihren Lohn dafür einzufordern, dass sie Beast in Magie unterrichtet hat. Er verwandelt sich in eine monströse Kreatur und kämpft gemeinsam mit den Hex-Men gegen die X-Men. Das Ziel der Goblin Queen ist es, ihre Schwestern in diese Dimension zu bringen und Chaos zu verbreiten. Während Jean und Scott Hilfe bringen, gelingt es Beast, die Macht, welche die Goblin Queen über ihn hat, zu brechen, und auch Bloodstorm überlegt, ob sie auf der richtigen Seite steht.
„X-Men: Blue“ 2 wartet mit zwei relativ in sich geschlossenen Storylines auf, in denen an Nebenschauplätzen die Weichen für kommende Konflikte gestellt werden.
Die zentrale Handlung von „Widerstand“ befasst sich mit der aktuellen Entwicklung in den USA, die von Faschisten regiert werden, sowie einer Enklave für Flüchtlinge, in der es kaum anders zugeht. Emma Frost scheint von der Gesinnung her wieder an ihre Hellfire-Club-Zeit als White Queen anzuknüpfen. Ob jene früheren X-Men, die sie unterstützen, dies aus freiem Willen tun oder von ihr gelenkt werden, von Havoc einmal abgesehen, der im „Axis“-Crossover umgedreht wurde und nun ein Schurke ist, wird hier noch nicht enthüllt. Geht man jedoch davon aus, dass Xorn unter Emmas telepathischer Kontrolle steht und sie sich Cyclops gefügig machen wollte, darf man wohl auf Letzteres tippen. Jean und ihre Verbündeten können ihre Kameraden erwartungsgemäß befreien, doch die problematischen Zustände können nicht beendet werden.
In „Doppelt plagt euch, mengt und mischt“ tauchen einige alte Widersacher auf. Während das Ziel der Goblin Queen klar ist, bleiben die Pläne von Miss Sinister rätselhaft. So wird es voraussichtlich auch erst einmal bleiben, weil für den nächsten Band wird ein neues Thema angekündigt wurde.
Einerseits ist es immer erfreulich, eine oder zwei komplette Geschichten in einem Band vorzufinden, andererseits wirkt hier alles recht schnell abgehandelt, und vieles blieb offen, so dass man als Leser mit seinen Fragen allein ist und nicht richtig in Stimmung kommt. Am besten gefällt, dass Charaktere auftauchen, von denen man zuletzt wenig gesehen hat. Die Zeichnungen sind eher comichaft, gehen aber in Ordnung.
Im Moment empfindet man „X-Men: Blue“ als Serie für eingefleischte Fans, die alles mit einem X darauf sammeln. Ist man wählerischer, wünscht man sich, dass die Künstler ihre Leistungen steigern, so dass man von den Storys und dem Artwork wieder so richtig gepackt wird.