D9E - Die neunte Expansion 18: Jene, die sich nicht beherrschen lassen, Holger M. Pohl (Buch)

D9E - Die neunte Expansion 18
Jene, die sich nicht beherrschen lassen
Holger M. Pohl
Titelbild: Ernst Wurdack
Wurdack, 2018, Paperback, 264 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-95556-127-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Sie galten einmal als die Spezies, die wohl die Mächtigste im bekannten Universum war. Die Rede ist von den Aan-Vechtula, humanoiden, amorphen, amönenhaften Wesen, die im Licht baden und sich durch Knospung fortpflanzen. Dann haben die Schiffe der Hondh sie gefunden, ein Krieg brach aus und die Truppen der Hondh wurden von den Aan-Vechtula besiegt. Sie hätten die Hondh ausrotten können, doch ihre moralische Integrität hinderte sie am Genozid.

Zum ersten und einzigen Mal stießen die Raumfestungen, die im Auftrag der Hondh die Expansion vorantrieben, auf ernsthaften Widerstand. Wenig überraschend dabei, dass die Aan-Vechtula sich von den Mentalfeldern nicht beeinflussen ließen. So wurden sie zu den legendären Gegnern, und mit der Bezeichnung „jene, die sich nicht beherrschen lassen“ geehrt.

Den Intelligentesten unter ihnen aber war immer klar, dass die Hondh eine Rasse, die sie sich nicht untertan machen konnten, nicht würden tolerieren können. Wen man nicht beherrschen kann, den muss man auslöschen - gnadenlos, effektiv und bis auf das letzte Mitglied der Rasse.

Einer der Anführer der Aan-Vechtula entwickelte einen Plan, der das Überleben der Spezies garantieren sollte. Während die Kolonien überfallen und ausradiert wurden, verschanzte sich das Heimatsystem inmitten einer 200 Lichtjahre umfassenden Kugel, in der der Mengerraum nicht existiert. Doch Zurückgebliebenen wie den Geflohenen ist klar, dass die Hondh die Bedrohung nicht ignorieren werden. Jahrhunderte später scheint die Zeit gekommen, dass die, „die in sicherem Dunkel leben“ wieder die galaktische Bühne betreten…


Holger M. Pohl ist mittlerweile der Autor, der die generelle Geschichte der Serie am Entschiedensten vorantreibt und mit seinen Beiträgen prägt. Während sich seine Kollegen meist darauf beschränken uns von den Auswirkungen der neunten Expansion auf die Fremdrassen und Menschen zu berichten, geht er an Eingemachte - sprich, er beleuchtet die wesentlichen Entwicklungen und widmet sich den nach wie vor mysteriösen Hondh selbst.

Da passt vorliegender Roman gut ins Bild. Pohl entführt uns zunächst in die Vergangenheit, punktet dort mit einer faszinierenden Rasse, die sich gegen die Invasoren erfolgreich zu Wehr setzt. Über diese bekommen wir einen genaueren Einblick in die Herrschaftsstrukturen des Riesenreichs und die Motivation der Hondh.

Dann geht es in die Jetztzeit, in der wir auf die Nachfahren der einstigen Gegner der Hondh stoßen - und die Wirkung ihres vor langer Zeit gestarteten Plans miterleben. Das hat unzweifelhaft jede Menge Faszination, Spannung und bringt die generelle Handlung voran; weiter so Herr Pohl, das war - mal wieder - richtig gut!