Star Trek/Green Lantern: Fremde Welten (Comic)

Mike Johnson
Star Trek/Green Lantern: Fremde Welten
(Star Trek/Green Lantern: Stranger Worlds, 2018)
Übersetzung: Stefan Pannor
Titelbild: Freddie Williams Jr.
Zeichnungen: Ángel Hernández
Panini, 2018, Paperback, 148 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0695-3

Rezension von Christel Scheja

Der Spektren-Krieg ist vorbei, aber das Green Lantern Corps hat einen Hohen Preis für die Rettung des Universums bezahlt. Der Sieg über Nekron, den „Meister des Todes“, hat eine Rückkehr in ihr eigenes Universum unmöglich gemacht und der finstere Sinestro plant, sich hier breit zu machen. Mit dieser Prämisse beginnt „Fremde Welten“, das zweite Crossover zwischen „Star Trek“ und „Green Lantern“.

Nun ist guter Rat teuer. Die verbliebenen Green Lanterns wissen, dass sie nur an einem Ort die Kraft tanken können - und das ist Oa. Doch wo befindet sich die Welt der Wächter hier und werden diese wissen, was sie von ihnen wollen? Immerhin weist der Angriff einer Gruppe von Manhuntern auf ihr Dasein hin und gibt erste Hinweise, wo die „Enterprise“, deren Crew dem Corps viel verdankt, suchen muss.

Aber auch Sinestro, der sich zum Herrscher über die Klingonen aufgeschwungen hat, ruht nicht. Er hat ebenfalls das Ziel Oa zu finden, aber er will es vernichten. Und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn jeder will und muss der Erste sein, der Oa erreicht.

Aber schon bald mischt eine weitere Person mit, die persönlichen Groll gegen Captain Kirk hat. Der Übermensch Khan Noonien Singh bricht aus seinem Gefängnis aus und findet einen roten Energie-Ring. Da er den nötigen Zorn und Aggressivität besitzt, wird er erwählt und damit zu einer weiteren Figur in diesem gefährlichen kosmischen Spiel. Doch auf wessen Seite wird er sich letztendlich stellen - wenn überhaupt?


Der Versuch, die beiden Universen zu mischen ist nicht der erste, aber offensichtlich erfolgreich genug, um gleich mehrere Mini-Serien ins Leben zu rufen. Wie auch schon „Der Spektren-Krieg“ ist „Fremde Welten“ im Reboot-Universum der drei neuen „Star Trek“-Filme angesiedelt und spielt mir den dortigen Figuren und ihren Besonderheiten. Auch nutzt man gleich die Gelegenheit mit einem der Bösewichte zu spielen, der nicht nur der Beliebteste war sondern anders als der Rest tatsächlich überlebt hat.

Und mal ehrlich, gerade eine Persönlichkeit wie Khan Noonien Singh scheint perfekt für den roten Ring zu sein, da er genau die richtigen Voraussetzungen mit sich bringt, inklusive der Aggressivität, die dabei hilft, die Macht zu entfesseln. Allerdings fehlt ihm Einiges an Vorwissen, was die Sache noch ein wenig interessanter macht.

Die Geschichte folgt einem klaren Plot mit einem durchaus vorhersehbaren Ende, denn es ist ja klar, dass die Green Lanterns nicht versagen dürfen. So ist auch hier wieder der Weg das Ziel mit allen kleinen und größeren Entwicklungen, dem Spiel mit den Elementen aus beiden Universen, die sich erstaunlich harmonisch ineinander fügen und durchaus Spaß machen.

Fortsetzungen sind vorprogrammiert, wenn es die passenden Ideen gibt.

Allerdings sind die „Star Trek“-Helden und Schurken den Green Lanterns etwas untergeordnet, was man leider auch merkt, gerade in Bezug auf Khan wird wirklich Einiges verschenkt. Alles in allem ist das Experiment aber gelungen und wird in angenehmen Bildern präsentiert, auf denen die Figuren beider Serien gut zu erkennen sind. Und die Geschichte ist ohne Längen lesbar.

Fazit: „Fremde Welten“ funktioniert auch als eigenständiges Crossover zwischen „Star Trek“ und „Green Lantern“ recht gut, allerdings versteht man besser, was die Helden des Corps in dieses Universum verschlagen hat, wenn man auch „Der Spektren-Krieg“ kennt. Doch letztendlich ist das für das Geschehen nicht ganz so wichtig, denn Vieles erklärt sich von selbst und die rasante Handlung läuft auch so recht gut an.