Doctor Who: Der zwölfte Doktor 5: Rock’n’Doc! (Comic)

George Mann
Doctor Who: Der zwölfte Doktor 5
Rock’n’Doc!
 (Doctor Who - The Twelfth Doctor 21-25, 2017)
Übersetzung: Claudia Kern
Zeichnungen: Mariano Laclaustra, Rachael Stott u.a.
Panini, 2017, Paperback, 128 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0664-9

Rezension von Christel Scheja

Mit der fünften „Doctor Who“-Grapic-Novel beginnt eine neue Ära für den zwölften Doctor, denn er ist nicht mehr mit seiner vertrauten Begleiterin Clara zusammen, sondern streift alleine durch die Gegend. Damit ist klar, dass diese Abenteuer zwischen der neunten und zehnten Staffel der Fernsehserie angesiedelt sind.

 

Weil er gerade Lust darauf hat, besucht der Doktor eine interessante menschliche Kolonie, deren Bewohner behaupten, die beste Punk-Rock-Szene diesseits des 40. Jahrhunderts aufgebaut zu haben. Eine ganze Weile hat er seinen Spaß und spielt auf seiner Gitarre auch aktiv mit, dann aber macht er eine überraschende Entdeckung. Denn die Menschen sind auf ihrer gigantischen Raumstation nicht alleine. Doch welche Bedeutung haben die zurückgezogen lebenden Wesen für die Menschen? Und kann er dafür sorgen, dass auch weiterhin Frieden zwischen den Spezies herrscht?

In einem zweiten Abenteuer gerät er in ein schier endlos wirkendes Geisterhaus, in dem überall Schrecken und Angst auf ihn und seine Begleiter einwirken. Letztendlich versucht auch er zu überleben, bis endlich der Groschen fällt und er genau das tun kann, was nötig ist, um alle zu retten.


Man merkt hier sehr deutlich, dass sich die Künstler und Autoren nicht festlegen wollen, wissen sie doch genau, dass der gerade amtierende Doktor schon bald wieder einen neuen Begleiter, in diesem Fall eine Begleiterin, bekommen könnte. Die Zeit zwischen Clara und Bill versucht man daher mit Geschichten zu überbrücken, in denen der Timelord eher alleine ist, sich aber dennoch etwas mehr mit einigen Menschen anfreundet und eine sogar auf ein zweites Abenteuer mitnimmt.

Diese Abenteuer sind eine nette Mischung aus dem, was für den zwölften Doktor sehr typisch ist - wie seine Liebe zur Rock-Musik, die er hier in erhöhtem Maße ausleben darf, und dem, was ihn sonst an Abenteuern erwartet. Nett auch der Hintergrund, der einmal mehr zeigt, dass die Menschheit eine ziemlich fremdenfeindliche und auch aggressive Rasse ist, die in ihrer Überheblichkeit erst einmal davon überzeugt werden muss, dass die Wahrheit anders ist als sie denkt.

Die zweite Erzählung wird zu einer schönen Überraschung denn, denn das Geisterhaus ist zwar zunächst verwirrend, dann aber auch anders als es scheint und weiß mit einem schönen Twist zu überzeugen.

Alles in allem tut der Weggang von Clara den Geschichten aber gut - kann der zwölfte Doktor doch zumindest kurzfristig einmal eine andere Dynamik gegenüber seinen Begleitern entwickeln, die man sonst bei ihm nicht erleben konnte. Auch eignet sich gerade dieser Band gut als Einstieg in die Serie, da eigentlich kein Vorwissen nötig ist.

„Rock’n’Doc!“ ist in mehrfacher Hinsicht gelungen: Einmal spannend für Neuleser, dann auch wieder reichlich mit Anspielungen für Altfans gespickt und zudem mit neuen und interessanten Figuren gespickt.