Devil May Cry 2: Dantes Rückkehr, Shinya Goikeda (Buch)

Devil May Cry 2
Dantes Rückkehr
Shinya Goikeda
(Devil May Cry 2, 2003)
Übersetzung: Elena Völzke
Innenillustrationen: Yuuchi Kosumi
Mit Nachworten von Shinya Goikeda
Panini, 2007, Taschenbuch, 236 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8332-1410-3

Rezension von Irene Salzmann

Die zweite „Devil May Cry“-Light-Novel, „Dantes Rückkehr“, stammt ebenfalls aus der Feder von Shinya Goikeda. Die Illustrationen steuerte diesmal Yuuchi Kosumi bei, und sie wirken sehr viel gefälliger als die seines Vorgängers Shirow Miwa.

 

Dante besitzt einen kleinen Laden, das „Devil May Cry“, und lässt sich für heikle Jobs anheuern. Er nimmt jedoch nur die Aufträge an, die ihn interessieren - und wenn sie mit Dämonen zu tun haben. Darum arbeitet er auch für seine Kollegin Beryl, die wie er ein Devil-Hunter ist. Sie ist hinter einem magischen Artefakt her, das Satan selbst erschaffen hat: die Dämonenköpfe. Das Objekt hat ihrer Familie großen Schaden zugefügt.

Allerdings gelingt es den beiden nicht, die Dämonenköpfe an sich zu bringen. Stattdessen fallen sie einem Kleinkriminellen in die Hände, der von ihrer Macht zunächst profitiert, dann jedoch erkennen muss, dass man ihn hereingelegt hat und ein anderer sich diese Erfahrungen zunutze macht.

Dante will den gefährlichen Gangsterboss Chen unschädlich machen, landet jedoch zusammen mit Beryl in der Dämonenwelt, die völlig anders ist, als jene, die er kennt. Werden sie von dort entkommen und ihren Gegner stellen können?


Erneut entführt Shinya Goikeda die Fans des Games „Devil May Cry“ in eine düstere Welt voller Dämonen und Dämonenjäger. Tatsächlich liest sich dieser zweite Band etwas flüssiger und spannender als der erste, die Handlung ist komplexer. Entweder hat der Autor mehr Routine entwickelt und außerdem größeren Spaß am Thema gehabt oder/und der Wechsel des Übersetzers spielt eine gewisse Rolle. Der ‚obercoole‘ Grundton und Dantes ‚Coolness‘ sind hingegen gleich geblieben, sein oft unangebrachtes Verhalten und Geschwafel nervt beziehungsweise beeindruckt bloß die Gamer-Kiddies zwischen 12 und 16 Jahre. Schade, denn der Plot ist durchaus reizvoll und wird allein durch Dantes arrogantes Gefasel aufgeweicht.

Mit Beryl wird Dante ein weibliches Pendant an die Seite gestellt, aber natürlich ist sie ihm bei aller femininen ‚Coolness‘ weit unterlegen. Klar, Nachkomme von Dämon-Mensch und Mensch-Mensch, da muss schon ein Unterschied sein. Man hätte erwarten können, dass es zwischen den beiden zu einer Romanze kommt, aber weit gefehlt, denn daran ist der Zielgruppe wenig gelegen. Hacken, ballern, metzeln und viele platte Dämonen sind wichtiger. So bleibt das Miteinander der beiden ziemlich vorpubertär. Sie lösen das Grundproblem letztendlich nach mehreren Anläufen und Einzelabenteuern, die von der Gestaltung an einen Spielaufbau erinnern, bei dem man Aufgaben erfüllen muss, um Punkte zu sammeln, die einem beim Kampf und Überleben zugute kommen, und wenn alles geschafft ist, darf man ins nächst höhere Level, wo das Ganze von vorne beginnt.

Die Light Novels zu „Devil May Cry“ wenden sich an Fans des Games, die einige zusätzliche Hintergrundinformationen wünschen, welche offene Fragen, die nach dem Spiel bleiben, beantworten. Man kann die Bände auch lesen, wenn man kein Gamer ist oder das Spiel nicht kennt. Nur wirken dann die Handlung, die Charaktere und die Sprache im Buch sehr schlicht und oberflächlich.