Amber Benson & Christopher Golden: Sieben Pfeifer (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 09. Mai 2018 18:16

Amber Benson & Christopher Golden
Sieben Pfeifer
(The Seven Whistlers, 2006)
Übersetzung: Bernhard Kleinschmidt
Titelbild und Innenillustrationen: John Howe
Buchheim, 2018, Hardcover, 164 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-946330-05-9 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Carsten Kuhr
Sieben Hunde wurden von der Hölle ausgesandt um aufzuspüren, was dem Teufels zusteht. Sie sind unterwegs, um die Seelen von Menschen einzusammeln, die wegen ihrer furchtbaren Feigheit angesichts des Todes verdammt waren. Wer jemand anderen absichtlich geopfert hat, um sein eigenes Weiterleben zu sichern, der ist des Teufels.
Normalerweise verteilen sich die sieben Höllenhunde auf der ganzen Welt, um schwer fassbare Seelen zu greifen und Unheil zu stiften. Die Mär geht, dass, sollten eines Tages auf der Suche nach einer verdammten Seele alle Hunde an einem Ort zusammenkommen, dies das Ende aller Tage bedeutet.
Willkommen in Kingsbury im malerischen Vermont. Dort, wo Erholungssuchende Ruhe suchen, lebt Rose Kerrigan. Als ihr abgöttisch geliebter Großvater stirbt, beginnt sich gar merkwürdige Vorkommnisse zu bemerken. Da wird ein stolzer Hirsch vor ihren Augen von zwei riesigen, schwarzen Hunden angegriffen und zerfleischt, ihr Bekannter verliert einen Finger an der Kreissäge - wieder wird ein gigantischer Hund gesichtet; die grausamen Vorkommnisse häufen sich. Als Rose der keltischen Saga um die sieben Pfeifer auf die Spur kommt, ist es schon fast zu spät - für sie, für ihre Freunde, für die Stadt, ja für die Erde…
Auch das zweite Buch von Christopher Golden im Buchheim Verlag, das zusammen mit Amber Benson entstand, ist handwerklich wiederum mustergültig gestaltet. Prägedruck, Lesebändchen, Rundumfarbschnitt und Fadenheftung erfreuen des Bibliophilen Herz.
Inhaltlich wartet eine Geschichte auf uns, die zwar einem bekannten Muster folgt, aber zu überzeugen weiß.
Die beiden Verfasser zeichnen in ihren relativ kurzen Kapiteln zunächst das überzeugend ausgestaltete Bild einer US-Kleinstadt. Hier begegnen uns die - wenigen - handlungsrelevanten Figuren, lernen wir diese kennen. Dass manche davon, ich nenne exemplarisch die Großmutter unserer Erzählerin, weit mehr verbergen, als auf den ersten Blick ersichtlich ist, sei angemerkt. Nach und nach, fast zögerlich baut sich dann eine angesichts der Sichtungen der Pfeifer und den Auswirkungen von deren Auftauchen auf die Menschen unheimliche Stimmung auf. Immer beklemmender wird das Bild, das sich offenbart, zumal die Anzahl der Pfeifer immer höher wird. Es gilt, das Wettrennen gegen die Höllenhunde aufzunehmen und zu gewinnen, auch wenn dafür herbe Opfer fällig werden.
Die Umsetzung des wohltuend kurzen Romans ist in sich logisch und stringent, das Finale zwar erwartet, aber doch mit Überraschungen ausgestattet, so dass der Leser letztlich zufrieden zurückbleibt.