Green Worldz 1 (Comic)

Yusuke Osawa
Green Worldz 1
Titelbild und Zeichnungen: Yusuke Osawa
Übersetzung: Jan-Christoph Müller
Cross Cult, 2018, Paperback mit Klappenbroschur, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-95981-674-8

Rezension von Christel Scheja

Ganz offensichtlich macht sich Cross Cult nun daran, eine Lücke zu füllen, die in den letzten Jahren aufgeklafft ist. Denn die Zahl actionreicher Shonen-Mangas ist auf eine überschaubare Menge zusammengeschrumpft. Deshalb erscheint mit „Green Worldz“ gleich ein weiterer neuer und unbekannter Titel in Erstveröffentlichung in Deutschland.

 

Akira ist mit der U-Bahn unterwegs und freut sich schon seine Familie wieder zu sehen, da gibt es plötzlich einen Stromausfall und das Chaos bricht los. Noch bleibt er ruhig, weil er denkt, das sei ein harmloser Vorfall, wird aber eines Besseren belehrt, als er an die Oberfläche kommt. Denn dort haben Pflanzen die Macht übernommen - eine aggressive Vegetation, die alles was Mensch oder Tier ist töten will.

Es bleibt nur noch die Flucht in den Untergrund. Danach folgt ein wochenlanges Leben in Ungewissheit. Als dann irgendwann die Vorräte aus einer anderen Station ausbleiben, beschließt Akira nicht länger untätig herumzusitzen und abzuwarten und wagt sich mit einer Schar von anderen Mutigen ins Unbekannte, und unter Führung eines kampferfahrenen Veteranen sogar an die Oberfläche, die nun auch mit schrecklichen Monstern aufwartet.


Es ist wohl alles dabei, was Fans actionreicher Mangas erwarten: einen jungen und noch unerfahrenen Helden, der durch die Veränderungen zum Mann werden muss und das auch meistert, weil er seine Hoffnung nicht verliert. Dann wohl auch seine Mitstreiter, bei denen ein Mädchen als Love Interest ebenso wenig fehlen darf wie der erfahrene Kämpfer mit der unbekannten Vergangenheit, der den Hauptcharakter unter seine Fittiche nimmt. Eine kleine Schar weiterer, sehr unterschiedlicher Charaktere rundet das Team ab, damit auch das zwischenmenschliche Drama entfesselt werden kann.

Im Vordergrund stehen aber die Monster, die den Figuren zu schaffen machen, weil sie nur ein Ziel haben - sie zu fressen… was schon ein wenig an „Attack on Titan“ erinnert. Und man darf sich überraschen lassen, ob das Problem am Ende nicht sogar menschengemacht ist.

Alles in allem steht in diesem einführenden Band einfach die mutierte Umwelt mit all ihren Monstern im Vordergrund, die für ordentliche Schock:Momente sorgt. Vieles ist so, wie man es aus anderen Action-Mangas mit einem gehörigen Schuss Horror kennt, und noch nicht so überraschend, dass die Serie wirklich fesselt.

Es bleibt deshalb abzuwarten, wie sich „Green Worldz“ weiter entwickelt; der erste Band bietet zwar ein durchaus interessantes Szenario, spult aber auch sehr viele Klischees des Genres ab, die man schon aus vergleichbaren Titeln kennt. Daher muss man sich überraschen lassen, ob die Serie noch eigene Wege findet oder weiterhin den Konventionen folgt.