Die weiße Lilie Staffel 2: Krieg in Boston (Hörspiel)

Benjamin Oechsle und Timo Kinzel
Die weiße Lilie Staffel 2
Krieg in Boston
Sprecher: Mark Bremer, Martin Sabel, Stephan Benson u.a.
Folgenreich, 2018, 3 CDs, ca. 195 Minuten, ca, 17,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Auch in der zweiten Staffel von „Die weiße Lilie“ bleibt Folgenreich der Linie treu, gleich eine ganze Staffel zu präsentieren und keine Einzel-CDs, damit sich die Handlung besser entfalten kann und gleichzeitig auch den Zuhörer zufriedenstellt. Erneut stehen die Machenschaften des mysteriösen Geheimbundes im Mittelpunkt, der vor allem eine Person nach seinen Willen zu steuern scheinen.

 

Trotz aller Schwierigkeiten ist es Daniel Porter doch noch gelungen, seinen Auftrag zu erfüllen und die Zielperson zu liquidieren. Für seine Rückkehr nach Amerika ist gesorgt, allerdings muss er feststellen, dass er dort bereits wegen Mordes gesucht wird und einen sehr hartnäckigen Ermittler am Hals hat. Dennoch kann ihn das nicht davon abhalten, eine weitere Person aufs Korn zu nehmen,: den wohlhabenden Michael Howard.

Derweil fürchtet Samira Barzani um ihr Leben. Sie hat zwar in Henry Miles und seinem Partner Sam zwei Polizisten gefunden, die ihr glauben, hat sie doch in Afrika die Ermordung eines einflussreichen Mannes miterleben müssen und kennt das Gesicht des Täters. Aber dennoch hat sie Angst, nun selbst in die Schusslinie zu geraten und entzieht sich deshalb immer wieder dem Zugriff aller Parteien.

Miles und Sam werden derweil für den Schutz von Michael Howard eingeteilt und merken schon bald, dass dieser nicht so unbescholten ist, wie er tut und mehr in all die Intrigen verwickelt ist, als sie bisher annahmen. Doch werden sie ihn vor Porter schützen können?


Eine Terror-Organisation, die ihre Trümpfe dann ausspielt, wenn sie es für richtig hält, Mitwisser, die nicht ohne Grund um ihr Leben fürchten und Sicherheitskonferenzen, die vielleicht nicht einmal das Papier wert sind, auf dem sie stehen – die actionreiche Geschichte, die Krimi- und Agenten-Thriller miteinander verbindet, geht durchaus spannend und überraschend weiter.

Miles und Sam haben sich inzwischen zusammengerauft und bilden ein unschlagbares Team, allerdings werden sie immer wieder ausgebremst und bekommen Schwierigkeiten, wenn sie ihre Nase in Dinge stecken, die sie eigentlich nichts angehen. Immerhin kommen sie in ihren Ermittlungen weiter - das Bild, was sie von ihren Gegenspielern bekommen wird immer runder. Und auch Daniel Porter entwickelt sich langsam weg von dem reinen Erfüllungsgehilfen, bekommt er doch auch ein paar wichtige Hinweise, die ihn vielleicht in der nächsten Staffel verändern könnten.

Auch in dieser Staffel konzentriert sich die Handlung auf das Wesentliche, die Geschichte nimmt einen sehr geradlinigen Weg und ist trotz der verschiedenen Ebenen überschaubar. Immerhin fügen sich jetzt immer mehr Details ineinander und sorgen dafür, dass auch der Hintergrund plastischer wird.

Die Sprecher tauchen wieder ganz in ihre Rollen ein, sie geben den Figuren genau die richtige Stimme und sorgen dafür, dass man ihnen gerne zuhört und das Kopfkino anlaufen lässt.

Alles in allem ist auch diese Staffel eine runde Sache, die nur in einem Detail ärgern könnte - endet sie doch in einem Cliffhanger.

„Die weiße Lilie“ bietet auch in der zweiten Staffel, „Krieg in Boston“, spannende und kurzweilige Unterhaltung, die zwar nicht mehr in sich geschlossen ist, aber wenigstens schon erste brennende Fragen zum Hintergrund und der titelgebenden Geheimorganisation beantwortet,