Doctor Strange 5 (Comic)

Jason Aaron, Will Corona, Pilgrim
Doctor Strange 5
(Doctor Strange 17-20, Doctor Strange: Mystic Apprentice 1, 2016/2017)
Übersetzung: Marc-Oliver Frisch
Zeichnungen: Chris Bachalo, Andrea Di Vito, Frazer Irving u.a.
Panini, 2018, Paperback, 120 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0579-6

Rezension von Christel Scheja

Seit die Figur des Doctor Strange in das Marvel Cinematic Universe aufgenommen und dann auch noch von Publikumsliebling Benedict Cumberbatch verkörpert wurde, hat der eher unbekannte Held viel mehr Fans gefunden als früher, so dass nun die Veröffentlichung einer eigene Serie auch in Deutschland Sinn macht. Erschienen ist gerade der fünfte Band, „Der talentierte Mr. Misery“, der auch in den USA aktuellen Serie.

 

Die Magie mag nach der Vertreibung oder Vernichtung der Empirikul langsam wieder in die Welt zurückkommen, aber noch immer ist Stephen Strange nicht so stark und unbesiegbar wie vor der Katastrophe und muss sich ganz genau überlegen, was er wie einsetzt. Seine größte Waffe ist eine magische Axt. Inzwischen konnte er auch Dormmamu und Baron Mordo in ihre Schranken verweisen, aber Ärger gibt es weiterhin, denn das „Ding aus dem Keller“, die Manifestation seiner eigenen Angst und düsteren Gedanken hat sich Wongs bemächtigt. Und Stephen ist nicht bereit, seinen Gehilfen und Freund in der Gewalt des dunklen Wesens zu lassen, das er selbst in die Welt gebracht hat, also versucht er einen Weg, Wong zu befreien.

Eine Bonus-Geschichte erlaubt einen Blick zurück in die Vergangenheit, als Stephen gerade einmal ein unwissender Schüler war und kaum dazu in der Lage, die ihm gestellten Aufgaben zu lösen…


Der Band schließt an die Ereignisse des letzten an, so dass es ganz gut wäre, diesen zu kennen, weil man trotz der kurzen Einführung sonst nicht viel versteht, vor allem nicht, was der oberste Zauberer und die dunkle Manifestation zu besprechen haben.

Zuvor darf man aber auch noch miterleben, wie Strange mit der veränderten Situation fertig wird. Er versteckt sich wie gewohnt hinter zynischen Bemerkungen und Spott, zeigt aber auch in schwachen Momenten, wie hilflos er sich fühlt. Dennoch beißt er die Zähne zusammen und versucht seinem Freund zur Hilfe zu kommen, auch wenn das Einiges zwischen ihnen verändert.

Das ist wohl auch das Spannende am Abschluss des Handlungsbogens um die Empirikul und das langsame Wiedererwachen der Magie. Stephen Strange muss sich umgewöhnen, da viele Karten neu gemischt werden. Zugleich verändern sich auch die Dinge in seinem Umfeld, ob zum Guten oder Schlechten, das muss sich zeigen.

Die Bonus-Geschichte ist vom Comic-Universum abgelöst und schildert eher Geschehnisse, die in den Film passen könnten. Das merkt man auch am Aussehen der Figuren, dem Hintergrund und der Kleidung - dennoch fügt sie sich wunderbar in beide Dimensionen ein. Alles in allem bekommt man wieder das, was man lesen möchte: die magische Facette des Marvel-Universums, dennoch in gut verständliche Erzählungen verpackt.


Fazit: „Der talentierte Mr. Misery“ ist mehr denn je der gelungene Abschluss einer Storyline, in der sich für den Sorcerer Supreme der Erde alles verändert - sowohl im Wirken der Magie als auch in seinem Umfeld. Man sollte die Vorgängerbände allerdings kennen, zumindest den vorhergehenden, um alle Entwicklungen nachvollziehen zu können und seinen Spaß zu haben.