Trigan 13 (Comic)

Mike Butterworth
Trigan 13
Unheimliche Begegnungen
(The Curse of King Yutta, The Lost Years, Journey to Orcadia, The Secret of Castle Doum)
Titelillustration und Zeichnungen: Don Lawrence
Übersetzung: Susanne Picard, Uwe Peter
Panini, 2017, Hardcover, 84 Seiten, 17,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0465-2

Rezension von Irene Salzmann

Der Sammelband „Trigan“ 13 beinhaltet die Episoden 35 bis 38.


Bauarbeiter stoßen auf die Überreste einer Zivilisation, die vor dem Reich Trigan ihre Blüte erlebte. Perik untersucht die prächtigen Fundstücke und erfährt von einem Fluch, der jeden treffen soll, der die Ruhe von König Yutta stört und/oder gerade Herrscher des Landes ist. Tatsächlich folgt ein Unglück dem anderen, wobei Personen ums Leben kommen, die etwas mit den Ausgrabungen zu tun hatten. Auch Trigo wird bedroht. Offenbar wirkt „Der Fluch der Mumie“.

Der Hirte Narri wird auf der Weide Opfer eines merkwürdigen Gases. Als er wieder zu sich kommt, hat sich die Herde zerstreut, doch es kommt noch schlimmer: In seinem Haus wohnt ein Fremder, und über das Reich Trigan herrscht ein gewisser Ossan, der die kaiserliche Familie ausgelöscht hat. Auf der Flucht vor den Soldaten begegnet Narri Roffa, einem der letzten Widerstandskämpfer und erfährt von ihm, was geschehen ist. Narri kehrt zu der Weide zurück in der Hoffnung, „Die verlorenen Jahre“ zurück zu bekommen und diese Zukunft zu verhindern. Tatsächlich erwacht er wieder in seiner Zeit, aber keiner glaubt seiner Warnung.

Durch eine Explosion, bei der atomare Strahlung freigesetzt wird, wird Kaiser Trigo geschrumpft. Janno lässt sich ebenfalls verkleinern, um seinem Onkel, der gegen Mikroben ums Überleben kämpft, beistehen zu können, damit Perik genug Zeit erhält, ein Mittel zu finden, das die Größe der beiden wiederherstellt. Bei einem Umsturzversuch wird das Labor zerstört - und der Objektträger mit den beiden Männern. Diese sind inzwischen schon so klein, dass sie durch die Atome rutschen und sich auf die „Reise nach Orcadia“ begeben.

Zu der Fliegerstaffel von Janno, Keren und Roffa stößt der junge Dubal. Schnell freundet er sich mit seinen Kollegen an, doch nach dem Tag, an dem er für die Zeremonie der Volljährigkeit zu Hause weilte, ist er wie ausgewechselt: mürrisch und aggressiv. Jannos Vater Brag erinnert sich, dass Darra, Dubals Vater, sich ebenfalls in jenem Alter verändert hatte. Daraufhin beschließt Janno, das „Geheimnis um Burg Doum“ zu lüften. Als er nicht zurückkehrt, folgen ihm seine Freunde.


Die Geschichten lassen sich ohne Vorkenntnisse und unabhängig voneinander lesen. Einmal mehr greift Mike Butterworth klassischen Gruselstoff auf, wie er um diese Zeit in den Kinos und im Fernsehen lief. So wird der legendäre Mumienfluch eingebunden durch die Relikte einer Kultur, die dem alten Ägypten nachempfunden sind. Auch „Die unglaubliche Geschichte des Mr. C.“ lässt grüßen, der immer stärker schrumpft, bis er mit dem Mikrokosmos eine neue Welt entdeckt. Reisen durch die Zeit und mysteriöse Burgen, in denen monströse Wesen hausen, sind ebenfalls beliebte Motive.

Es gelingt dem Autor, sie alle für „Trigan“ zurecht zu stricken und mit den Problemen zu verknüpfen, denen sich das Volk und seine Anführer immer wieder stellen müssen: Verräter in den eigenen Reihen, welche nach Macht streben, soziale Ungerechtigkeiten, die zu Aufständen führen, die Sorge um gute Freunde, die plötzlich nicht mehr sie selbst zu sein scheinen.

Im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen in der Regel Kaiser Trigo, sein Bruder Brag, dessen Sohn Janno, die Freunde Keren und Roffa sowie der Ratgeber Perik. Alle anderen Charaktere sind austauschbar und selten in mehr als ein oder zwei Episoden vertreten. Auch Frauen, sofern sie wichtige Rollen einnehmen, werden rasch aus der Handlung geschrieben - dem Zeitgeist jener Jahre folgend.

Das sind alles Punkte, die man berücksichtigen sollte, wenn man sich auf die Lektüre einlässt, weil Vieles nicht mehr zeitgemäß ist. Infolgedessen dürften ohnehin in erster Linie bloß jene Leser zu „Trigan“ greifen, welche die Serie von früher kennen, alles mit nostalgischen Gefühlen genießen und nun die Chance wahrnehmen, die Reihe komplett ins Regal stellen zu können.

Natürlich sind die grandiosen, realistisch anmutenden Zeichnungen von Don Lawrence ein großes Plus des Titels, denn sie sind zeitlos und gefallen vielen gewiss noch besser als die ‚seelenlosen‘, am PC erschaffenen Illustrationen, die viele Buchcover schmücken und so manchen Comic ausfüllen.

„Trigan“ ist ein SF-Comic mit Fantasy-Elementen für Kenner, die die Serie zeitlich einordnen können, das nostalgische Flair genießen möchten und viel Freude an Zeichnungen haben, die mit großer Hingabe zu realistischen Details per Hand und nicht am PC erstellt wurden.