Jake Bible: Dead Team Alpha (Buch)

Jake Bible
Dead Team Alpha
(Dead Team Alpha, 2014)
Übersetzung: Tina Lohse
Titelbild: Michael Schubert
Luzifer, 2017, Paperback, 394 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-95835-232-2 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Jan Niklas Meier

Was braucht ein guter Elite-Soldat, um sich so richtig profilieren zu können? Richtig, Zombies! Aus der auch nicht mehr so ganz neuen Kombination aus SEAL-Verschnitten und den allseits beliebten Untoten hat US-Autor Jake Bible nun seine ganz persönliche Postapokalypse zusammengezimmert. Das klingt nicht wirklich innovativ - und ist es tatsächlich auch nicht. Aber eigentlich macht das gar nichts!

 

Inmitten der (natürlich von Unmengen Zombies verseuchten) Einöde, die vor langer Zeit einmal die blühende Stadt Denver gewesen ist, steht die Festung. Eine gigantische Bastion, die sich seit jeher der untoten Horden erwehrt. Innerhalb der Anlage herrscht eine streng militärische Hierarchie, die besonders von den Alpha- und Beta-Teams getragen wird; militärischen Einheiten, die außerhalb der schützenden Mauern operieren und dafür sorgen, dass nichts auch nur in die Nähe der Festung kommt, was dort nicht erwünscht ist. Gleichzeitig sorgen die Männer und Frauen dieser Eliten-Truppen aber auch für menschliche Flüchtlinge, die sich in die Gegend verirren - sie werden gerettet und in die Gemeinschaft integriert.

Die besten Mitglieder der Truppen werden für das Denver Team Alpha rekrutiert, welches im Volksmund aufgrund der hohen Todesrate unter den Soldaten allerdings Dead Team Alpha genannt wird. Diese Besten der Besten (oder Todgeweihtesten der Todgeweihten) werden nun entsandt, merkwürdigen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen und treffen dabei auf seltsame Feinde, die weitaus schlimmer sind als die gewohnten Zombies.


Wie in jeder guten Zombie-Apokalypse geht es auch in Bibles Roman nicht um Zombies - das wäre auf Dauer vermutlich auch ziemlich langweilig. Der Autor stellt vielmehr die Überlebenden in den Fokus, das Leben in einer gefährlichen Umgebung, neue Hierarchien und neue zwischenmenschliche Beziehungen. Und er präsentiert wirklich coole Feinde, die man so selten gesehen hat: die Code-Affen, wahnsinnige blinde Kultisten, die trotz des fehlenden Augenlichts unglaublich flinke Gegner sind, die noch dazu keinerlei Skrupel kennen. Für die genretypische Portion Splatter wird durch sie auf jeden Fall gesorgt!

Positiv hervorzuheben sind besonders zwei Dinge an „Dead Team Alpha“: Die Festung agiert gemäß des Credos „Jeder Mensch zählt!“. Diesen Leitsatz webt Bible geschickt in die Struktur seines Romans ein, indem er seine Geschichte aus zahlreichen Perspektiven erzählt. Das erzeugt tatsächlich ein Gefühl der Gemeinschaft - und dank des relativ simplen Plots entsteht durch das Hin und Her auch keine Verwirrung. Weiterhin werden - und das ist der zweite Punkt - Frauen hier nicht in die Opferrolle gedrängt; sie geben vielmehr den Ton in der Postapokalypse an. Fast alle Offiziere sind weiblichen Geschlechts, da wirkt der bärtige Typ mit Zigarre auf dem Cover schon fast wie ironisch gemeint.

Insgesamt bietet Jake Bible mit „Dead Team Alpha“ mehr als solide Unterhaltung. Fans von Endzeit und Zombies kommen hier voll auf ihre Kosten.s