Bernhard Trecksel: Nebelgänger (Buch)

Bernhard Trecksel
Nebelgänger
Totenkaiser 1
Titelbild: Isabelle Hirtz
Blanvalet, 2016, Paperback mit Klappenbroschur, 510 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-7341-6069-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Nach seinem Debütroman „Nebelmacher“ setzt Bernhard Trecksel seine „Totenkaiser“-Trilogie nun mit „Nebelgänger“ fort. Im Mittelpunkt steht wieder der Meuchelmörder Clach, der feststellen musste, dass er seine Morde seit einiger Zeit nicht mehr im Namen der Totengöttin ausführte - und damit einen heiligen Akt beging -, sondern grausam getäuscht wurde.

 

Auch wenn ihm der Inquisitor Greskegart immer wieder dicht auf den Fersen war und auch mehrfach übelt zusetzte, konnte der Meuchelmörder das Geheimnis ergründen, auch wenn er damit sein Leben verlor. Wie einige seiner Opfer kehrt aber auch er wieder ins Leben zurück. Anders als diese ist er aber kein Gefäß für die, die hinter allem stecken, sondern immer noch der Herr seiner Sinne und seines Willens.

Hilfe und Unterstützung findet er eine ganze Weile bei dem Barbaren Ormengair, dann aber stellt dieser fest, dass er mehr ausrichten kann, wenn er zu seinem Volk zurückkehrt und dieses dazu bringt, ihm zu folgen.

Clach aber weiß, dass er nicht alleine gegen seine neuen Feinde bestehen kann, die ebenfalls wissen, dass er ihnen mit seinen besonderen Fähigkeiten gefährlich werden kann, weil es ihm gelungen ist, auch in seinem jetzigen Zustand Seelen auszulöschen.

Deshalb sollte er sich eigentlich neue Unterstützung suchen, aber wird Graeskegard seinen Hass auf und seine Besessenheit gegenüber dem Totenkaiser aufgeben können?


Diente der erste Band der Trilogie dazu, die Welt und die wichtigsten Figuren einzuführen und langsam aber sicher die Weichen im Hintergrund zu stellen, zieht die Handlung im zweiten Band deutlich an. Clach kennt jetzt die Drahtzieher, die er zur Rechenschaft ziehen möchte, hat dafür aber einen hohen Preis bezahlt. Der gibt ihm jetzt aber auch die Chance, die Gegner effektiver zu bekämpfen als vorher, denn sein Wille und seine Fähigkeiten sind ihm geblieben.

Nun zeigen aber auch die Gegenspieler immer öfter ihr Gesicht, enthüllen dabei die Ziele, die eng mit der Vergangenheit der Welt verbunden sind. Und damit es zusätzlich spannend bleibt, kann Clach nicht unbedingt immer auf seine Verbündeten setzen, gerade die Allianz mit Graeskegard bleibt eine wackelige Angelegenheit.

Im Gegensatz zum ersten Band kommt die Geschichte nun diesmal ganz ohne weiblichen Charakter aus. Aber dadurch merkt man auch, dass sich die Serie vermutlich vor allem an jüngere männliche Leser wendet, denen Action und Abenteuer wesentlich wichtiger sind als irgendwelche Beziehungen oder gar Romanzen. Die Figuren entwickeln auch nur so viel Profil wie sie müssen und haben so gut wie keine Ecken und Kanten, weil sie in erster Linie der Handlung untergeordnet sind.

Aber wie schon im ersten Band bleibt der Stil prägnant und klar, hat keine Längen.

„Nebelgänger“, der zweite Band der „Totenkaiser“-Trilogie, macht dort weiter wo der erste Band aufhörte und spinnt die Geschichte actionreich weiter, denn nun müssen die Weichen für den großen Showdown mit den wahren und sehr gefährlichen Gegnern des Meuchelmörders und seiner Gefährten gestellt werden.